Unterallgäu: Mann begrapscht Elfjährige
Ein Unterallgäuer kommt einer Freundin seiner Tochter zu nahe. Vor dem Memminger Amtsgericht liefert er eine abenteuerliche Erklärung ab.
Lisa S. und Michelle P. (Namen von der Redaktion geändert) sind Freundinnen. Sie chatten viel und tun, was elfjährige Mädchen so machen. Bei der Freundin übernachten beispielsweise. So auch im August des vergangenen Jahres. Lisa übernachtet bei ihrer Freundin Michelle, sie sind bis spät in die Nacht wach und spielen mit Michelles kleiner Schwester Karten auf dem Fußboden. Gegen vier Uhr kommt Michelles Vater nach Hause, setzt sich zu den Mädchen auf den Boden und legt den Arm um Lisa. Als er mit der Hand in das Dekolleté des Mädchens fasst, schiebt die Elfjährige seinen Arm weg. Der 41-Jährige versucht es noch zweimal, dann fängt er an, den Oberschenkel des Mädchens zu streicheln. Handlungen, die nach deutschem Gesetz als sexueller Missbrauch von Kindern gelten. Handlungen, über die der Vorsitzende Richter Markus Veit bei der Verhandlung am Memminger Amtsgericht sagt: „Elfjährige Mädchen kapieren das sehr wohl, dass so etwas nicht okay ist.“
Der Angeklagte versuchte sich herauszureden
Der Beschuldigte lebt allein mit seinen vier Töchtern. Dass er die Freundin seiner Tochter unsittlich berührt haben soll, bestreitet er vor Gericht: „Ich kam von der Arbeit und habe alle Mädchen umarmt und begrüßt – an den Busen gefasst habe ich ihr aber sicher nicht.“ Auch, dass er Lisa nahe des Intimbereichs gestreichelt haben soll, leugnet er: „Sie hatte so eine Leggins in Jeansoptik an – ich wollte nur den Stoff fühlen.“ Auch darauf erwidert Richter Veit, dass elfjährige Mädchen den Unterschied zwischen „einmal den Stoff prüfen“ und unangebrachten Berührungen sehr wohl kennen. „Ja, vielleicht hat sie das geträumt oder so ...“, startet der Angeklagte einen weiteren Versuch.
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