Vor dem Urlaub wird Mieze ausgesetzt
Landkreis/Babenhausen Welch unvorstellbare Qualen er erleiden musste, davon erzählen seine großen dunkelbraunen Augen nicht. Im Gegenteil: Aufgeweckt blinzelt der Labrador-Mischling aus seiner Halskrause hervor und bellt. Nur die mehrere Zentimeter große Narbe auf der Stirn verrät das Martyrium, das der schwarze Rüde durchlebt haben muss. Mit einem Loch im Schädel, durchnässt, abgemagert und verwildert, begleitet von einer ebenso verwahrlosten Hundedame, irrte das Tier stundenlang am Roggenburger Weiher umher. Bis ihn schließlich vor wenigen Tagen ein Ehepaar fand und gemeinsam mit der Hündin ins Tierheim nach Weißenhorn brachte.
"Wir vermuten, dass ihn jemand früher schon einmal mit einer Spitzhacke misshandelt hat", sagt Marion Rapisarda. Sie ist sich sicher, dass Bonnie und Clyde - so nennen die Mitarbeiter des Tierheims das Hundepaar mittlerweile - absichtlich ausgesetzt wurden. So wie die sieben Meerschweinchen, die Menschen in einer Kiste im Recyclinghof in Weißenhorn fanden. Oder mehrere Katzen, die in einem Karton auf einem Rastplatz an der A 7 ihrem Schicksal überlassen wurden. Was Tierliebhaber fassungslos macht, passiert alljährlich in den Sommermonaten. Pünktlich zum Ferienstart platzen die Tierheime aus allen Nähten. Zu keiner Zeit werden mehr Bellos und Co. abgegeben. Seit Anfang Juli hat allein das Weißenhorner Tierheim 50 Tiere aufgenommen.
Ähnlich geht es auch dem Tierschutzverein Babenhausen: Derzeit seien alle Pflegestellen besetzt, sagte Vorsitzende Evelyn Rahmig. "Es kommt noch hinzu, dass viele unserer Helfer derzeit ebenfalls im Urlaub sind und keine Tiere aufnehmen können", klagt sie. Rund 20 Katzen versuche der Babenhauser Verein verzweifelt zu vermitteln.
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