Was bewirkt das Alkoholverbot am Bahnhof?
In der Vöhlinstadt wird die neue Verordnung kontrovers diskutiert. Wir wollen Ihre Meinung dazu wissen.
Es wird getrunken, gepöbelt und manchmal fliegen auch die Fäuste: Am Illertisser Bahnhof gibt es häufiger mal Ärger – deshalb musste die Polizei zuletzt mehrfach ausrücken. Im vergangenen Jahr gab es einige Einsätze wegen körperlicher Auseinandersetzungen und heuer gingen lärmende Jugendcliquen zahlreichen Passanten und Anwohnern auf die Nerven. Wie berichtet, hat der Illertisser Stadtrat auf derartige Fälle nun reagiert: Er erließ eine Verordnung, die das Trinken und das Mitführen von Alkohol vor Ort verbietet. Sie gilt für die öffentlichen Flächen um den Bahnhof herum, zum Beispiel in der Unterführung, an den Toilettenanlagen und auf dem Busbahnhof. Die Polizisten hätten durch das Verbot eine bessere Handhabe gegenüber Störenfrieden, die fortan mit Verweis auf das Verbot fortgeschickt und mit einem Bußgeld belegt werden können. Die Höhe muss noch festgelegt werden – und zwar im Rathaus, von wo die Tickets verschickt werden. Rechtlich gesehen sei sei ein Rahmen von zwischen fünf 1000 Euro denkbar, hieß es. Allerdings halte man eine Summe von zehn, 20, 30 oder 40 Euro für realistisch. Geahndet werden sollen Verstöße gegen das Verbot erst im Wiederholungsfall: Beim ersten Mal gebe es einen „freundlichen Hinweis“, sagt Polizeichef Franz Mayr.
Soweit die Fakten. Doch bringt das Verbot etwas? Und: Ist es überhaupt notwendig? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Bei Facebook wird darüber diskutiert, die meisten Kommentare klingen skeptisch. „Da hält sich doch eh keiner dran“, glaubt eine Nutzerin. Eine andere bemerkt, dass das Verbot kontrolliert werden müsse. Eine Frau hält den Schritt des Illertisser Stadtrats für übertrieben: „Als ob es keine anderen Probleme gibt“, notiert sie. Ein anderer Leser sieht das offenbar ähnlich – er fragt spöttisch: „Wie wäre es denn, wenn die Polizei zum Stadtrat geht und nach einem ,Verbrechensverbot’ für ganz Illertissen fragt....“ Das würde den Ordnungshütern womöglich viel Arbeit sparen.
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