
Weinried hat am Wochenende doppelten Grund zum Feiern

Das Weinfest findet am Wochenende zum 25. Mal statt. Ähnlich lange gibt es den Musikantenstadl als Veranstaltungshalle im Ort. Ein Rück- und Ausblick.
Wer schon einmal eine Veranstaltung im Weinrieder Musikantenstadl besucht hat, der kann sich kaum vorstellen, dass das von außen unscheinbar wirkende Bauwerk nördlich des Sportplatzes einst als Maschinenhalle geplant war. Denn die Innenausstattung gleicht heute einem rustikalen Festsaal: Eine Berglandschaft schmückt die Ostseite, an der nördlichen Holzwand verbildlichen Malereien und Inschriften eine ländliche Idylle. Seit der Musikantenstadl im September 1994 im Rahmen eines zweitägigen Fests seiner Bestimmung übergeben wurde, steht die Räumlichkeit den Bürgern der Gemeinde Oberschönegg und ihrer Ortsteile für größere Veranstaltungen zur Verfügung.
Ein Blick in die Chronik verrät, dass der Weinrieder Musikantenstadl einst auf Initiative von Maurus Schäfer senior und Josef Stölzle senior von der Gemeinde Oberschönegg unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Xaver Merk errichtet worden war. Weil freiwillige Helfer mehr als 1000 Arbeitsstunden einbrachten, konnten die Kosten für die Dorfgemeinschaftshalle, die allen örtlichen Vereinen zur Verfügung steht, auf 350000 Mark begrenzt werden.

Die Weinrieder Blasmusik nutzte die neue Gelegenheit und hob gleich im Jahr nach der Einweihung der Halle ihr Weinfest aus der Taufe. Es findet heuer also bereits zum 25. Mal statt, doch mehr dazu später. Besucht wird die Veranstaltung stets von zahlreichen Gästen aus der Gemeinde und der näheren und weiteren Umgebung. „Mit dem ersten oder zweiten Septemberwochenende hat der damalige Vorstand ganz bewusst einen Termin gewählt, der nicht mit den Festen anderer Vereine kollidiert“, weiß Jörg Käufler, der heutige Vorsitzende der Weinrieder Blasmusik. Mehr als zwei Jahrzehnte lang habe sein Vorgänger, Armin Haupeltshofer, die Fäden der Organisation in Händen gehalten und das Weinfest immer wieder mit neuen Ideen bereichert.
In Weinried steigt ein Mini-Woodstock der Blasmusik
Früher fand das Anfang September 1995 erstmals veranstaltete Weinfest nur an jeweils zwei Tagen statt. „Am Samstagabend kommen vor allem Besucher, die gern einen edlen Tropfen genießen und zwischendurch das Tanzbein schwingen wollen“, sagt der Vorsitzende. „Das haben wir bis heute so beibehalten.“ Der Festsonntag gehört dann der Blasmusik. Er beginnt mit einem Frühschoppen. Am Nachmittag findet meistens ein Wettbewerb für Kinder statt, zum Beispiel ein Maßkrugschieben. Einige Jahre lang erwiesen sich zum Festausklang am Abend ein Wettsägen oder ein Maßkrugstemmen als Besuchermagnete.
Damit vor allem auch jugendliche Blasmusik- und Partyfans auf ihre Kosten kommen, so Käufler, starte das Weinrieder Weinfest nun seit einigen Jahren bereits am Freitagabend mit einem Mini-Woodstock der Blasmusik. Heuer hat sich der Vorstand wieder etwas Neues einfallen lassen. An allen drei Tagen dürfen sich die Festbesucher an einer Schätzfrage beteiligen: Sie sollen erraten, wie auf wie viele Lebensjahre die derzeit 40 Musikanten gemeinsam kommen. „Wer dieser Zahl am nächsten kommt, hat die Chance, einen attraktiven Preis zu gewinnen. Er muss allerdings bei der Bekanntgabe der Lösung am Sonntagabend anwesend sein“, sagt der Vorsitzende.

Zum Jubiläums-Weinfest organisiert die Weinrieder Blasmusik vom morgigen Freitag, 30. August, bis zum Sonntag, 1. September, im Musikantenstadl ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.
- Freitag: Los geht es am Freitag mit einem Mini-Woodstock der Blasmusik. Ab 20 Uhr spielt die heimische Gruppe „Pro Bier a Blasmukke“ und ab 22 Uhr die ebenfalls mit Musikern aus der Umgebung besetzte Formation „Die Dorfheiligen“. Ab 24 Uhr gehört die Bühne dann der Unterallgäuer Gruppe „BrassBrutal“, die sich selbst als „Band mit absoluter Motivation und Hang zur Eskalation“ bezeichnet.
- Samstag: Am Samstag dürfen Besucher des Weinfests ab 20 Uhr zu Livemusik der Gruppe „Fire Dance“ feiern und tanzen.
- Sonntag: Am Sonntag geht es mit zünftiger Blasmusik weiter. Während der Musikverein Babenhausen ab 11 Uhr den Frühschoppen und Mittagstisch klanglich umrahmt, gibt die Jugendkapelle Prima Musica der Gemeinden Babenhausen, Kettershausen, Kirchhaslach, Klosterbeuren, Osterberg, Weinried und Winterrieden ab 15 Uhr Einblick in ihr Können. Ab 18.30 Uhr gestaltet der Musikverein Osterberg den Festausklang. Abschließend wird die gestellte Schätzfrage aufgelöst.
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