Wenn der Krimiautor inszeniert
Jörg Steinleitner vermischt gekonnt Fiktion und Wirklichkeit.
Wenn bei einer Krimilesung eine Show abgezogen wird, mag das zunächst verwundern. Sollen doch die Texte für sich sprechen. Nicht so bei „Blutige Beichte“ von Jörg Steinleitner. Seiner Krimi-Show – von der Buchhandlung Zanker und der Stadtbücherei im Pfarrsaal St. Martin in Illertissen veranstaltet – zollten 60 Gäste begeistert Beifall.
Der Autor konstruierte die Handlung mithilfe realer Vorgaben: Er ließ Karl Zimmerschied als Polizeipräsidenten des Landeskriminalamtes ermitteln und ermordet wurde mitten in München ein Vertrauter des Ministerpräsidenten. Da lag es nahe, während der Lesung den Ermittler im Landeskriminalamt auf der Leinwand mitverfolgen zu können. Zugleich nutzte Steinleitner die Projektionsmöglichkeit, um sein eigenes Schaffen von fiktiven, auf der Leinwand aber real auftretenden Amtspersonen kritisch bewerten zu lassen. Das Hin und Her zwischen Fiktion und Wirklichkeit, dargestellt mit Texten, Filmen, Intervieweinblendungen und akustischen Signalen eignete sich vorzüglich, das Publikum immer tiefer in Vorahnungen eines schrecklichen Verbrechens zu versetzen. Geschickt wusste Steinleitner zwischen den einzelnen Medien zu wechseln, kündete mit durchdringenden Tönen einer Klangröhre immer noch größeres Unheil an und griff sogar zum Akkordeon. Trotz Beiwerk und Effekten standen die spannend vorgetragenen Passagen im Vordergrund. Der 47-jährige studierte Lehrer, Jurist und Absolvent einer Journalistenschule wusste sie gestenreich zu inszenieren.
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