Wie die Vöhlinstadt künftig Energie sparen will
Der Klimaschutzmanager zieht Bilanz. Sein Fazit: Es gibt noch einiges zu tun.
Die Lage ist mancherorts bedrohlich: Auf den Fidschi-Inseln steht das Wasser den Menschen bis Hals. Zumindest wenn sich die Atmosphäre weiter erwärmt, das Eis an den Polen schmilzt und der Meeresspiegel steigt. Eine Folge: Die Inseln könnten verschwinden. Aus diesem Grund sind die Fidschi-Inseln Gastgeber der Weltklimakonferenz in Bonn, die heute endet. Mit diesen Gedanken eröffnete der Illertisser Klimaschutzmanager Simon Ziegler in einer Sitzung des Bauausschusses seinen Bericht über die Energiebilanz der Stadt für das 2016. Sein Appell: Mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen und gleichzeitig den Verbrauch senken. Das seien entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Energiewende, die letztlich verhindern soll, dass sich die Temperatur weltweit um durchschnittlich zwei Grad erhöht. Nur wenn alle ihre Beiträge leisteten, könnten die in Deutschland ins Auge gefassten Klimaschutzziele erreicht werden: Der Energieverbrauch soll in den kommenden vier Jahren um 15 Prozent sinken. Das könne nur gelingen, wenn jeder aktiv wird – auch in Illertissen. Und da gibt es wohl noch einiges zu tun.
Im Jahr 2016 im Stadtgebiet erheblich mehr Erdgas verbraucht worden als zuvor – etwa 30000 Megawattstunden. Dafür verantwortlich seien große Abnehmer, etwa aus der Industrie. Die BASF habe ein eine Dampfkesselanlage zum Gasturbinen-Heizkraftwerk ausgebaut, hieß es. Dadurch sei jedoch der Verbrauch von Strom in Illertissen zurückgegangen, um 9000 Megawattstunden auf rund 96600. Es war das vierte Jahr in Folge, in dem der Absatz von Strom gesunken ist, so Ziegler. In den vergangenen fünf Jahren gab es somit einen Rückgang von 25 Prozent. Zahlreiche private Solaranlagen trügen dazu bei: Viele Bürger nutzten ihren eigenen Strom, so Ziegler. Zudem versuchten immer mehr Menschen, Strom zu sparen und es würden zusehens sparsame Leuchtdioden (LED) eingebaut. Aus regenerativen Quellen wurden in Illertissen etwas mehr als 23000 Megawattstunden erzeugt – das ist nahezu ein Viertel der insgesamt im Netz abgesetzten Strommenge. Solaranlagen haben mit 53 Prozent den größten Anteil daran, gefolgt von Biomasse (41 Prozent) und Wasserkraft (sechs Prozent). Der Energieverbrauch der Heizungen der städtischen Gebäude und Liegenschaften konnte reduziert werden, auch durch Modernisierungen, etwa an der Bischof-Ulrich-Schule. Geheizt wird in Illertissen vor allem mit Gas (77 Prozent), aber auch mit Öl (13 Prozent) und Pellets (acht). Nur noch zwei Prozent der Heizenergie wird durch Strom geliefert, etwa in Nachtspeicheröfen. Jene erzeugten viel Kohlenstoffdioxid, kritisierte Ziegler. 2016 wurde von öffentlicher Seite aus etwas weniger Strom verbraucht als im Vorjahr, der meiste durch die Straßenlampen. Von 2700 Leuchten seien knapp 1000 auf LED umgestellt. Gespart wurden durch die erste Maßnahmen (423 Leuchten) im Jahr 2015 120000 Kilowattstunden, 72 Tonne Kohlendioxid und etwa 50000 Euro Stromkosten. Heuer kommen durch einen weiteren Ausbau (530 Leuchten) 150000 Kilowattstunden und 90 Tonnen Kohlendioxid. Bei der Straßenbeleuchtung sieht Ziegler das größte Einsparpotenzial für die kommenden Jahre: Die Kosten der Technik sinke, die Leistung steige.
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