Art und Häufigkeit der Radarkontrollen im Markt Altenstadt sorgen immer wieder für Diskussionen und Beschwerden. Im Fokus stehen dabei Sinn und Einsatzzeiten und Einsatzzyklen der kommunalen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen. Mit Blick auf die Haushaltszahlen haben sich signifikante Änderungen ergeben. Im Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft sind die Einnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern auf 120.000 Euro angehoben worden. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, damals waren es knapp 50.000 Euro.
Die Ausgaben sind mit 104.000 Euro angegeben. Somit ergibt sich ein planmäßiger Überschuss in Höhe von rund 16.000 Euro. Holger Bachthaler ist Geschäftsführer des Zweckverbands Kommunale Verkehrsüberwachung Iller-Roth-Günz. Auf Anfrage teilte er mit, dass er keinen Einfluss darauf hat, wie die Marktgemeinde die Tempokontrollen im Haushalt darstellt. Das bleibe der jeweiligen Kommune selbst überlassen. Der KVÜ-Geschäftsführer fügte an, dass die Verkehrsüberwachung klar geregelt sei. Und das sei so, seit es den Zweckverband zur Verkehrsüberwachung gibt. Für den Markt Altenstadt bedeutet dies, dass im Jahr rund 208 Einsatzstunden vorgesehen sind.
Radarkontrollen in Altenstadt: Holger Bachthaler spricht über Verkehrsüberwachung
Den subjektiven Eindruck mancher Bürgerinnen und Bürger, dass die Radarkontrollen verstärkt werden, könne man klar widerlegen: „Der fließende Verkehr in Altenstadt wird im Monat während rund 18 Stunden überwacht“. Im Jahr 2023 und im Jahr 2024 seien jeweils rund 227 Stunden pro Jahr für die Überwachung des fließenden Verkehrs abgerechnet worden. Die Einsatzstunden können unterjährig variieren. Dies hänge auch von der Personalsituation ab. Bei Krankheit oder Urlaub könne es schon mal vorkommen, dass in einem Monat weniger kontrolliert wird und im darauffolgenden Monat wieder mehr. „Das sind normale Schwankungen, die wir in Abhängigkeit von der Personalsituation nicht beeinflussen können“.
Die Einnahmen aus den Verkehrsverstößen beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 173.000 Euro. Im vergangenen Jahr lagen die Einnahmen bei circa 150.000 Euro. Die Ausgaben haben sich 2023 auf mehr als 90.000 summiert, 2024 waren es rund 75.000 Euro. Darin seien beispielsweise die Personalkosten und die Kosten für die Sachbearbeitung enthalten.
Einsatzstunden der Blitzer sind festgelegt – mehr Verstöße bei Unfällen auf A7
Die Höhe der Einnahmen hängt laut Holger Bachthaler von der Zahl der Autos und der Anzahl der Verkehrsverstöße ab. Sollte es auf der Autobahn A7 zu einem Verkehrsunfall kommen und die Ortsdurchfahrt als Umleitungsstrecke genutzt werden, sei der Fahrzeugdurchsatz deutlich höher und damit unter Umständen auch die Anzahl der Verkehrsverstöße.
Ein Überwachungsgerät werde immer wieder über den Zeitraum einer ganzen Woche aufgestellt. Dies könne zum Eindruck führen, dass die Anzahl der Kontrollen zunimmt. Letztlich bleibe es aber bei den rund 208 Einsatzstunden pro Jahr.
Der Zweckverband arbeite nicht gewinnorientiert, sondern leite Überschüsse an die jeweilige Kommune weiter. Im Jahr 2024 wurden in Altenstadt bei der Überwachung des fließenden Verkehrs 2811 Verstößen registriert. Den Schwerpunkt bildete der September mit 1026 Verstößen, gefolgt vom Mai (527) und Juni (575). Die meisten Geschwindigkeitsübertretungen lagen im Bereich von sechs bis zehn km/h mit insgesamt 1701 Verstößen. Ein Autofahrer war im Bereich von 41 bis 50 km/h zu schnell unterwegs, 14 Verkehrsteilnehmende fuhren im Bereich von 31 bis 40 km/h zu schnell.
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