An Johann Konrad mussten 30 Jahre lang alle jungen Zimmerer erst einmal vorbei
Plus Der Zimmermann aus Attenhofen bewertete Jahrzehnte die praktischen Prüfungen. Warum er oft selbst mitgezittert hat - und wieso ihm die Aufgabe dennoch Spaß machte.
Auf Handwerker wie den Zimmerer Johann Konrad, 59 Jahre, will kein Betrieb verzichten. Dennoch musste Richard Möst von der gleichnamigen Zimmerei in Altenstadt regelmäßig seinen Mitarbeiter beurlauben: nämlich immer dann, wenn in Immenstadt die praktischen Gesellenprüfungen abgehalten wurden. Der geschickte Zimmermann aus Attenhofen hat 32 Jahre Gesellenstücke bewertet und 22 Jahre als Vorsitzender der Arbeitnehmer dem Prüfungsausschuss angehört. Dabei hat er eine Menge erlebt - und sehr oft auch mitgezittert.
Gleich zweimal war Konrad in seinem Handwerkerleben selbst Prüfling: Da der gelernte Malergeselle Konrad auch noch eine Zimmerlehre absolvierte - und bei diesem Handwerk geblieben ist. Als auf einer Innungsversammlung für einen ausgefallenen Prüfer dringend Ersatz gesucht wurde, hätten sie ihm das Aushelfen zugetraut, und ihn beim nächsten Mal wieder gefragt. Konrad fand die zusätzliche Aufgabe spannend und hat über die Jahre, seit er 1985/86 bei der Zimmerei in Altenstadt begann, noch viel näher die Entwicklung und veränderten Anforderungen in seinem Handwerk mitverfolgen können: "Die Bauphysik ist heute ein wesentlicher Anteil in der Ausbildung, wir haben einen Hightech-Beruf", sagt Konrad.
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