Das Labormobil des Vereins „VSR-Gewässerschutz“ testet am Montag, 9. September, Brunnenwasser auf dem Marktplatz in Senden. Von 9 bis 11 Uhr können Bürgerinnen und Bürger ihre Brunnenwasserproben hier abgeben. Mit den Ergebnissen der Brunnenwasseranalysen aus Senden und der Umgebung möchte der Verein Belastungen im Grundwasser aufdecken, heißt es in einer Pressemitteilung.
Wie in den Jahren zuvor führe Vorstandsmitglied Harald Gülzow die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt für zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer, was die festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine zusätzliche Kostenbeteiligung können auch weitere Parameter untersucht werden.
Brunnenwasserproben sollten am besten in 0,5-Liter-Flaschen mitgebracht werden
„Brunnenbesitzer erfahren durch diese ergänzenden Untersuchungen, ob das Wasser zum Gemüse gießen, zum Planschbecken befüllen oder zum Trinken geeignet ist“, sagt Gülzow. Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Grundwasser könnten so vermieden werden. Die ausführlichen Gutachten werden mit der Post zugesandt. Damit die Ergebnisse aussagefähig sind, rät er für die Probenahme und den Transport Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet seien dabei bis zum Rand gefüllte 0,5-Liter-Flaschen aus Kunststoff.
Die Auswertung der Untersuchungen des Vereins für die vergangenen sechs Jahre zeige, dass bei sieben Prozent der untersuchten Proben im Landkreis Neu-Ulm der Nitratgrenzwert für Trinkwasser von 50 Milligramm pro Liter überschritten war. „Da 39 Prozent der Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten bei der Nutzung des Brunnenwassers eine Untersuchung auf Bakterien durchführen zu lassen“, sagt Gülzow. Recherchen des Teams des VSR-Gewässerschutzes hätten ergeben, dass durch die Starkregenfälle in den vergangenen Jahren die Bakterienbelastung zugenommen hat.
Brunnenwasser kann auch durch Bakterien belastet sein
Die Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser gespült. Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasser eindringen und dieses mit Escherichia coli (E.coli) belasten. Diese Bakterien fand das Team in drei Prozent der untersuchten Brunnen.
„Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den Brunnenbesitzern bakteriologische Belastungen zu verhindern, damit das Brunnenwasser vielseitiger einsetzbar ist“, sagt Gülzow. Außerdem berate der Verein Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zu den Gutachten jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831 9763342. (AZ)
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