Die markanten Bassklänge des ersten Satzes aus der "First Suite in Es" von Gustav Holst eröffneten das Jubiläums-Kirchenkonzert "100 Jahre Stadtkapelle Dietenheim" in der St. Martinus-Kirche. Der Jubelverein präsentierte damit die erste Komposition der Musikgeschichte, die 1909 eigens für eine "Military Band", wie man damals die Blasorchester nannte, geschaffen wurde. Unter Leitung von Christina Klampfl gelang damit gleich ein vielversprechender Auftakt.
Eine Reihe von Gratulanten brachte anschließend klingende Grüße zum "runden Geburtstag"in dem von Werner Lohr stimmungsvoll ausgeleuchteten Altarraum und von der Empore. Den Anfang machte der Chor der Stadtpfarrkirche unter Josef Schachtner mit dem "Jubilate Deo" von Robert Jones und weiter brachten die gepflegt vortragenden Sängerinnen und Sänger eine Version des Psalms 23 "Der Herr ist mein Hirte" sowie den Friedrich-Silcher-Hymnus "Jauchzet dem Herrn" als ihre Beiträge.
Benefizkonzert zum Jubiläum der Stadtkapelle Dietenheim
Für den besonderen Anlass hatten sich die Posaunenchöre der evangelischen Kirchengemeinden Dietenheim und Wain unter Markus Schließer zusammengeschlossen. Mit einem Marsch aus Händels "Wassermusik", einer Bearbeitung von "Großer Gott, wir loben Dich" und dem Dietrich-Bonhoeffer-Lied "Von guten Mächten" bewiesen die Bläser ihre musikalische Leistungsfähigkeit. Von Felix Wiederer geleitet, zeigte die Jugend-Band und -Gesangsgruppe "Holys" mit den Songs "Zehntausend Gründe", "Way Maker" und "Dir gehört mein Lob", dass gute Kirchenmusik auch von jungen Leuten ebenso gerne wie gut aufgeführt werden kann.
Den Reigen der musikalischen Gratulanten komplettierte Trompeter Michael Bischof, von Catrin Schachtner an der Orgel begleitet. Mit seinem Hoch-B-Instrument brachte Bischof zunächst das "Concerto en si" von Tommaso Albinoni und später das bekannte "You Raise Me Up" mit Flügelhorn und "klassischer" Trompete zum mit viel Beifall bedachten Vortrag. Moderator Sebastian Sander, der ebenso sympathisch wie fachkundig durchs Programm führte, hatte einleitend in einer Randbemerkung den in der Kirche nicht immer üblichen Applaus durchaus gestattet; eine Gelegenheit, die das sehr zahlreiche Publikum gerne und ausgiebig wahrnahm.
Spenden für Ulmer Zentrum "Guter Hirte" und Benild-Hospiz Illertissen
Die Stadtkapelle selbst vervollständigte die abwechslungsreiche Programmfolge mit "The Rose", im Duett von den beiden Schwestern Annemarie Rupp und Christina Klampfl zur Orchesterbegleitung gesungen, wobei Arthur Häfele die Dirigentin am Pult vertrat. Sowohl damit als auch mit dem nicht minder berühmten und beliebten "Hallelujah" von Leonard Cohen machte sich die Stadtkapelle selbst ein wertvolles Geburtstagsgeschenk.
Zum Schluss vereinten sich alle Mitwirkenden mit dem Publikum im gemeinsamen Gesang des irischen Segensliedes "Möge die Straße uns zusammenführen", womit eine gehaltvolle Konzertstunde zu Ende ging. Anstelle eines Eintrittsgeldes wurden abschließend Spenden erbeten, die je zur Hälfte dem Ulmer Zentrum "Guter Hirte" für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe und dem Illertisser Benild-Hospiz zukommen werden.