In diesen Tagen vor 80 Jahren wehten weiße Fahnen in Ulm, Neu-Ulm und beinahe jedem Ort der Region. Nach fast sechs Jahren Krieg und zwölf Jahren Nazidiktatur war das sogenannte Dritte Reich endgültig besiegt. Frieden. In den vergangenen Wochen haben uns viele Zeitzeugen an ihren Erinnerungen von diesen letzten Kriegstagen und den Einmarsch der Amerikaner teilhaben lassen.
Wir sind beeindruckt von den berührenden Details und schlüssigen Erzählungen aus Städten und Orten des Verbreitungsgebiets. Unsere meist hochbetagten Leser können und wollen erzählen. Es ist vermutlich der letzte runde Jahrestag, an dem wir lebende Zeugen hören dürfen.
Ihre Geschichten zeigen uns: Bei allem Verlust und Elend, das Familien erleiden mussten – unsere Großmütter, Großväter und Eltern haben mit unglaublich viel Kraft, Mut und Willen die Region zur Blüte gebracht. Und: Die meisten Familien fanden trotz schlimmer Erinnerungen in der Nachkriegszeit ihr kleines Glück und konnten es genießen.
Lang war die Zeit der Stabilität, ein neuer Krieg, das war in Europa nicht vorstellbar. In unserem Pazifismus haben wir uns wohlgefühlt, den Schutz des Landes anderen überlassen. Bundeswehr, Wehrdienst, Waffen - das war aus der Mode.
Inzwischen kehrt die Angst vor Krieg zurück. Der Optimismus unserer Zeitzeugen sollte uns Vorbild sein: Wir brauchen nicht verzagen. Egal, was kommt.
Wir haben unsere Zeitzeugen-Reihe in einem Dossier zusammengefasst, das laufend ergänzt wird: azol.de/special/zeitzeugen-nuz-iz
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