Mit einer neuen Idee möchte die Johann-und-Rita-Stiftung Kindern benachteiligter Familien eine Freude machen: sie beim Kauf ihres Lieblingsbuches mit einem Gutschein zu unterstützen. Oder ihnen Lust machen, im Buchladen zu stöbern. Wenn ihnen ein Buch gefällt, sollen sie es sich leisten können, findet Stadtpfarrer Andreas Specker von St. Martin in Illertissen. Die Vorgehensweise der Gahr-Stiftung funktioniert in bekannter Weise: mit einer Kopie vom Nachweis der Bedürftigkeit und der vorab ausgefüllten, unterzeichneten Datenschutzerklärung. Obendrauf gibt es noch einen Büchereiausweis.
Die Gutscheine werden unter Vorlage der beiden Schriftstücke im Eingangsbereich der Stadtbücherei St. Martin in Illertissen, Marktplatz 2, an folgenden Tagen ausgegeben: Mittwoch, 9. Oktober, 10 bis 12 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10. Oktober, 15 bis 18 Uhr, sowie Montag, 14. Oktober, 15 bis 19 Uhr. Verwaltungsleiterin Johanna Roth erklärt die Vorgehensweise: Einzulösen ist der Gutschein ausschließlich in der Buchhandlung Zanker in Illertissen, eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Gutscheine können gleich mitgenommen und dort eingelöst werden. Die Kinder und Jugendlichen entscheiden selbst über die Art des Buches, ob sie ein Bilder-, Sach-, Schul- oder Jugendbuch kaufen wollen. Die ausgehändigten Gutscheine werden mit dem Kaufpreis verrechnet. Den Büchereiausweis zum Besuch der Stadtbücherei St. Martin gibt es sofort und er gilt für die ganze Familie ein Jahr lang. Die Auswahl an gebotenen Medien, die kostenlos ausgeliehen werden können, ist mit Büchern, Spielen, CDs, und Hörbüchern groß und wird ständig aktualisiert.
Illertissen: Gutscheinaktion der Johann-und-Rita-Stiftung
Lesen sei eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Erwachsene Kindern vermitteln können, und die Freude am Lesen sollte nicht am Geld scheitern, findet Pfarrer Specker. Er sagt: „Lesen lernt man in jungen Jahren, das zeigt sich an der hohen Zahl von Analphabeten selbst in Deutschland.“ Und das Besondere an Büchern sei, dass sie die Fantasie anregen und neue Welten erschließen können, ohne dass dabei die Wohnung verlassen werden muss.
Die Herbstzeit ist traditionell Beginn der Lesezeit, indem die kürzer und kälter werdenden Tage dazu veranlassen, wieder mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Beispielsweise findet im Oktober auch die Buchmesse in Frankfurt statt, Bücher haben jetzt Hochkonjunktur. Es würden aber überall die Kosten steigen, sodass in finanziell knapp bemessenen Haushalten vielleicht kein Geld mehr für Literatur übrig bleibe. Und wer an den Rändern der Gesellschaft lebe, habe vielleicht Dinge wie Bücher nicht mehr im Blick. Johanna Roth weist darauf hin, dass auch der Büchereiausweis, den Familien ein Jahr lang gemeinsam kostenlos nützen könnten, Lust auf mehr Lesen machen könnte. Auch Erwachsene könnten Gefallen am Schmökern finden. Lesekompetenz sei „das A und O“, um sein Leben meistern zu können, weiß Buchhändlerin Gabi Zanker.
Deswegen haben Pfarrer und Verwaltungsleiterin daraus ein Anliegen der Stiftung gemacht, indem sie den Kauf eines Buches unterstützen. Angesprochen fühlen dürfen sich alle Jugendliche, unabhängig von Konfession und Wohnort, wenn die Kriterien der Bedürftigkeit erfüllt sind.
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