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Illertissen: Karger nimmt Verzinkerei in Bad Wurzach wieder in Betrieb

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Karger nimmt Verzinkerei in Bad Wurzach wieder in Betrieb

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    Mit moderner Technik und automatisierten Förderanlagen werden die Werkstücke durch die 3.500 Quadratmeter große Produktionsanlage transportiert.
    Mit moderner Technik und automatisierten Förderanlagen werden die Werkstücke durch die 3.500 Quadratmeter große Produktionsanlage transportiert. Foto: Firmengruppe Karger

    Die Freude war groß, als die Illertisser Feuerverzinkerei Karger Anfang 2021 mit dem neu errichteten Werk in Bad Wurzach ihren vierten Standort in Betrieb nahmen. Ebenso riesig war die Ernüchterung darüber, diesen im Oktober 2022 in den Ruhemodus versetzen zu müssen. Rasant in die Höhe geschnellte Energiekosten, die angespannte Wirtschaftslage und eine teils stark sinkende Nachfrage in vielen Bereichen machten schlicht alle Planungen zunichte. Die Übernahme der österreichischen Mega Pulverbeschichtungen zum 1. März 2024 ließ neue Hoffnung keimen. Zurecht, wie sich jetzt zeigt.

    Die strategische Geschäftsfelderweiterung sollte nicht nur das gesamte Unternehmen, sondern auch den Standort Bad Wurzach beleben. Und das mit Erfolg. „Als länderübergreifende Firmengruppe können wir Aufträge nun komplett abdecken und die Waren in den Werken schnell und effizient bearbeiten“, wird Geschäftsführer Wolfgang Karger in einer Pressemitteilung zitiert. Viele Kunden würden schon das deutlich erweiterte Portfolio vom Verzinken bis Pulverbeschichten nutzen. „Auch das Feinverputzen und Sandstrahlen als Vorbehandlung werde immer häufiger nachgefragt“, lässt Karger wissen. Dazu profitiere der Kunde davon, alles aus einer Hand zu bekommen.

    Illertisser Firma Karger: Ab März wieder Verzinkungen in Bad Wurzach

    Kunden könnten Waren selbst anliefern oder dies der Karger-Logistik überlassen, ergänzt technischer Geschäftsführer Uli Karger. Hierfür diente die Infrastruktur in Bad Wurzach seit Juni 2024 unter anderem als Logistikzentrum. „Aber auch der Gedanke, die Anlage wieder als vierten Verzinkungsstandort in Betrieb zu nehmen, reifte seitdem Stück für Stück“, verrät Uli Karger. Umso stolzer sei man, am 3. März nun endlich wieder Werkstücke in das bis dahin schmelzflüssige Zinkbad tauchen zu können. „Hierfür wurden zunächst die Gasbrenner generalüberholt und über 200 Tonnen Zink eingestapelt“, berichtet der technische Geschäftsführer. Der Schmelzvorgang bei über 420 Grad habe gut zehn Tagen gebraucht und rund 40.000 Euro an Gaskosten verschlungen.

    Regionale Aufträge und Bestellungen von Großkunden anderer Standorte sollen eine konstante Auslastung der anfangs 14 Mitarbeitenden im Einschichtbetrieb bringen. Acht von ihnen waren schon vor der Pause in Bad Wurzach tätig, sechs von ihnen arbeiteten durchgängig an anderen Standorten. Aus Sicht des Unternehmens ist das ein wichtiger Faktor für den Neustart. Ziel sei es, in den nächsten ein bis zwei Jahren wieder die bereits 2022 erreichte Zahl von 40 Mitarbeitenden im Zweischichtbetrieb zu erreichen, kündigen die beiden Geschäftsführer an. Dies werde ein hartes Stück Arbeit, da man derzeit nicht mit Rückenwind seitens der Politik rechne.

    Feuerverzinkerei Karger beschäftigt 230 Menschen

    „Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise stimmen uns optimistisch, trotz nach wie vor schwacher Auftragslage, einen kostendeckenden Betrieb in Bad Wurzach gewährleisten zu können“, sagt Wolfgang Karger. Unter anderem sei man von den örtlichen Sparkassen und insbesondere der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen dazu ermutigt und in Sachen Finanzierung sehr gut unterstützt worden.

    Karger beschäftigt nach eigenen Angaben aktuell rund 230 Menschen, der Jahresumsatz beträgt demnach 25 Millionen Euro. Wer gerne einen Blick hinter die Werktore werfen möchte, kann dies beim Tag der offenen Tür am 19. Juli tun. (AZ)

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