
Neuer Bericht: So hat sich der Flächenverbrauch im Kreis Neu-Ulm entwickelt

Ein neuer Bericht vergleicht den Flächenverbrauch im Landkreis Neu-Ulm mit Schwaben und Bayern. Doch die Statistik berücksichtigt ein Großprojekt noch nicht.
Obwohl das prozentuale Bevölkerungswachstum im Landkreis Neu-Ulm mit 3,7 Prozent fast doppelt so hoch ist wie in ganz Bayern (plus 1,9 Prozent), ist der Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr pro Person geringer als im Freistaat und im Bezirk Schwaben. Das geht aus dem Flächenbericht 2017 bis 2021 für den Landkreis Neu-Ulm hervor, der im Kreistagsausschuss für Umwelt, Klima und Natur vorgestellt worden ist.
Circa 79 Prozent der Landkreisfläche entfielen nach Angaben des Landratsamts im Jahr 2021 auf die Kategorie „Vegetation“. 18,8 Prozent waren Siedlungs- und Verkehrsflächen. Seit dem 1. Januar 2017 nahmen diese innerhalb von fünf Jahren jährlich um die Fläche von 65 Fußballfeldern (46,4 Hektar) zu. Laut dem Bericht wird jedoch der Flächenverbrauch des Landkreises aufgrund einer hohen Bevölkerungsdichte relativiert. Die für die Jahre 2017 bis 2021 erfassten Werte liegen zwischen 2,34 und 3,34 Quadratmeter pro Einwohner. In allen vier Jahren waren die durchschnittlichen Werte für Schwaben und Bayern jeweils höher.
Der Landkreis Neu-Ulm hat fast 180.000 Einwohner
Besiedelungsdruck erzeugt zum Beispiel das hohe Zuwanderungssaldo in den Landkreis Neu-Ulm, der inzwischen fast 180.000 Einwohnerinnen und Einwohner hat. Bezogen auf die Gebietsfläche ergab sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 eine weit überdurchschnittliche Bevölkerungsdichte von circa 344 Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Bayern hat eine Bevölkerungsdichte von 187 Einwohner pro Quadratkilometer. Zudem ist im Kreis Neu-Ulm ein Zuwachs der Flächen für Handel und Dienstleistungen sowie für Industrie und Gewerbe zu verzeichnen.
Kreisbaumeister Tobias Frieß weist darauf hin: „Es gilt mit den Instrumenten der Raumplanung und des Städtebaus auf eine kontinuierliche nachhaltige Siedlungsentwicklung und auf einen sparsamen Flächenverbrauch hinzuwirken. Mit dem Flächenverbrauch ist aber auch die wirtschaftliche, infrastrukturelle, soziale und gesellschaftliche sowie nachhaltige positive Entwicklung des Landkreises Neu-Ulm möglich beziehungsweise schafft dessen Voraussetzungen.“
Laut der Pressemitteilung des Landratsamts ist ein Großprojekt, für das viel Fläche benötigt wurde, in der neuesten Flächenberechnung noch nicht enthalten: der Ausbau der Bundesstraße 10 zwischen Neu-Ulm und der Anschlussstelle Nersingen der A7. Diese Daten werden voraussichtlich erst mit den Zahlen aus dem Jahr 2022 in der amtlichen Statistik berücksichtigt. (jsn, AZ)
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