Aus vier mach‘ fünf: Seit Dienstagabend funkeln fünf Michelin-Sterne über Restaurants in Ulm und Umgebung. Neu mit Stern ausgezeichnet ist Marco Langer mit seinen Stephans Stuben in Neu-Ulm. Am Dienstagnachmittag war der Koch auf dem Weg nach Frankfurt. Noch ahnte er nichts.
„Wir sind zur Verleihung eingeladen“, seiner Stimme ist die Aufregung anzuhören, „mehr weiß ich aber nicht.“ Die Gewissheit kam kurz nach 18 Uhr. Denn um diese Uhrzeit begann die Gala des Guide Michelin in der Main-Metropole. Die Macher des berühmten Restaurantführers zeichneten am Abend 341 Restaurants deutschlandweit aus. Zwölf mit drei Sternen, 47 mit zwei Sternen und 282 mit einem Stern. 30 in dieser größten Gruppe erhalten die Auszeichnung neu. Die Stephans Stuben gehören zu den neuen Sternen am Gastro-Himmel.

Das erste Sterne-Lokal im Landkreis Neu-Ulm lag in einem kleinen Dorf
Damit gibt es 81 Restaurants mit Sternen in Bayern – und im Landkreis Neu-Ulm nach Jahren wieder eins. Eberhard Aspacher hatte in den 1980er-Jahren bereits einen Stern nach Illereichen geholt und 20 Jahre verteidigt.
Mitgefiebert haben am Dienstagabend nicht nur Team und Gäste der Stephans Stuben. Auch für die Spitzenköche und -köchinnen auf der württembergischen Seite der Donau und der Iller war der Abend spannend. Stand doch die Frage im Raum, ob die vier Stern-Häuser in Ulm, Langenau und Schwendi ihre Auszeichnung aus dem Haus Michelin verteidigen würden.
Sie taten es: Bekannt auch über die Grenzen Ulms hinaus ist die in Amberg im Unterallgäu aufgewachsene Alina Meissner-Bebrout. Seit 2023 hält die Köchin mit ihrem Lokal bi:braut in der Ulmer Büchsengasse ihren Michelin-Stern. Wie seit Dienstagabend bekannt ist, auch im Jahr 2025. Seit 2014 betreibt Meissner-Bebrout ihr Restaurant, inzwischen ist die Brasserie Edda hinzugekommen.
Alina Meissner-Bebrout, Klaus Buderath und Hans Häge junior hofften 2025 auf Michelin-Sterne
Ebenfalls seit zwei Jahren hält das „Esszimmer im Oberschwäbischen Hof" in Schwendi einen Michelin-Stern. Und auch 2025 stehen die Schwendier um Julius Reisch auf der Liste des Guide Michelin.
Quasi alte Hasen kochen im Restaurant „Seestern“ in der Ulmer Friedrichsau. Klaus Buderath, zusammen mit Küchenchef Benedikt Wittek hatten 2024 ihren insgesamt 18. Stern eingesammelt. Am Dienstag kam der 19. Stern für die Gastronomie im Hotel Lago in der Friedrichsau hinzu. Das Dutzend konnte Hans Häge junior vom Langenauer Gasthof zum Bad gestern vollmachen. Denn 2025 ist das zwölfte Jahr, in dem er sein Restaurant mit einem Stern schmücken wird.
Ehemaliges Sternelokal bleibt weiter geschlossen
Nicht unter den Aspiranten für einen Stern war das Restaurant Siedepunkt in Böfingen. Hier wurde zwischen 2017 und Frühjahr 2024 auf Sterne-Niveau gekocht. Nach dem Weggang des Chefkochs zu dieser Zeit blieb das Lokal geschlossen. Der Stern ging verloren. Bis heute ist das Restaurant nicht wieder geöffnet. Eine Rückkehr in den Club der Sternerestaurants war somit ausgeschlossen.

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