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Erwischt: Ein Waschbär klaut den Vögeln im Landkreis Neu-Ulm das Futter

Neu-Ulm

Erwischt: Ein Waschbär klaut im Landkreis Neu-Ulm den Vögeln das Futter

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    Ein Waschbär macht sich nachts über Meisenknödel her.
    Ein Waschbär macht sich nachts über Meisenknödel her. Foto: Sammlung Norbert Baumgärtner

    Schon sein Aussehen verrät den Waschbären. Durch seine dunkle Zeichnung im Gesicht, die an eine klassische Räubermaske erinnert, sieht er wie ein kleiner Dieb aus. Tatsächlich sind die allesfressenden Waschbären dafür bekannt, gerne Dinge zu stehlen – besonders, wenn es sich um Futter handelt. Auch im Landkreis Neu-Ulm trieb ein Waschbär nachts nachweislich sein Unwesen.

    Im Garten von Norbert Baumgärtner in Altenstadt plünderte er nicht etwa Mülltonnen. Vielmehr klaute er Wildvögeln die Meisenknödel. Seit den 1930 Jahren breiten sich die Waschbären, die eigentlich aus Nordamerika stammen, in Deutschland aus. Waschbären sind ausgezeichnete Kletterer. Zäune, Bäume und sogar Hausfassaden sind keine Herausforderung für sie. So hatte der Waschbär auch kein Problem, die Knödelhalter an den Ästen zu erreichen. Für Baumgärtner war es gar nicht einfach, dem Langfinger auf die Schliche zu kommen.

    So überführte Baumgärtner den diebischen Waschbären

    Sein Bedarf an Meisenknödeln sei schon immer hoch gewesen, sagt Baumgärtner. Etwa vier Meisenknödel pro Tag essen die Vögel in seinem Garten im Durchschnitt täglich, sagt er. Doch mit einem Mal stieg der Verbrauch deutlich an. Stutzig wurde Baumgärtner auch wegen der Verwüstung, die er im Garten vorfand. Die Knödel waren nicht bloß gefressen, selbst die Behälter lagen am Boden verstreut.

    Zuerst habe er Krähen verdächtigt, die sich ebenfalls gerne an den Knödeln bedienen, berichtet Baumgärtner. Doch ein Fakt sprach dagegen: Der Täter war nachts am Werk. Deshalb fiel sein Verdacht auf Marder oder Waschbären, die beide bekanntlich nachtaktiv sind. Um den Dieb auf frischer Tat zu erwischen, stellte Baumgärtner eine Wildkamera auf.

    Wildkamera schießt das Beweisfoto von der Tat

    In den Fokus der Kamera platzierte er einen Behälter mit Meisenknödeln. Nun musste Baumgärtner abwarten, wen oder was er auf den Bildern sehen würde. Das gelang nicht beim ersten Versuch. Es dauerte mehrere Nächte, bis die Kamera den Täter endlich knipste.

    Dann hatte Baumgärtner die Gewissheit: Der Meisenknödel-Dieb war ein Waschbär. Ungewöhnlich sei das für ihn nicht. Sein Garten grenze an das Auwaldgebiet im Landkreis Neu-Ulm, wo viele Waschbären leben, beschreibt Baumgärtner. Allein das Wissen um den Täter, löste aber sein Problem nicht. .

    So verhindert er weitere Diebstähle des Waschbären

    Einerseits sollen die Vögel weiterhin in seinem Garten naschen können. Andererseits „will ich ja keine Waschbären züchten“, sagt er. Meisenknödel bestehen aus Fett, Nüssen und Saaten, sind also sehr energiereich.

    Baumgärtners Idee und Lösung: Da Vögel nach dem Sonnenuntergang schlafen gehen, hängt er die Meisenknödel abends ab, sagt er. Sollte sich ein nachtaktiver Waschbär auf eine Portion Meisenknödel im Garten von Norbert Baumgärtner freuen, geht er fortan leer aus. Diese Methode funktioniere. Etwa fünf bis acht Meisenknödel hätte der Waschbär zuvor pro Nacht geholt. „Seitdem ist der Verbrauch deutlich zurückgegangen und die Beschädigungen auch“, sagt Baumgärtner zufrieden.

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