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Nachruf: Senden trauert um Dr. Michael Schorr

Senden

Ein Leben für die Notfallmedizin: Senden trauert um Dr. Michael Schorr

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    Michael Schorr war ein engagierter Bürger seiner Heimatstadt Senden und in zahlreichen Vereinen aktiv.
    Michael Schorr war ein engagierter Bürger seiner Heimatstadt Senden und in zahlreichen Vereinen aktiv. Foto: Ulmer Pressedienst

    Ein Schlüsselerlebnis im Jahr 1969 weckte Dr. Michael Schorrs Leidenschaft für den Rettungsdienst: Als junger Medizinassistent wurde er zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen, doch ohne angemessene Ausrüstung musste er hilflos mitansehen, wie drei junge Menschen starben. Dieses Ereignis bewegte ihn zutiefst und legte den Grundstein für sein lebenslanges Engagement in der Notfallmedizin, wie der Ulmer Pressedienst in einem Nachruf schreibt. Getreu dem Leitsatz „Sekunden entscheiden“ setzte Schorr sich für Verbesserungen in der Notfallversorgung ein.

    Sein Wirken erstreckte sich über 31 Jahre, in denen er in Erding und später in Senden als Notarzt rund um die Uhr in Alarmbereitschaft war. Dabei führte er etwa 7600 dokumentierte Notarzt- und Rettungshubschraubereinsätze durch und leitete sieben Großeinsätze als Leitender Notarzt. Besonders verdient machte er sich um die Entwicklung organisatorischer und technischer Meilensteine, darunter das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), das Rendezvous-System, den Ulmer Notfallkoffer und die erste drahtlose Übertragung von Notfalldiagnostik in Kliniken. Vielen gilt Schorr daher als „Vater der Notfallmedizin“ in Bayern. 

    Schorr erhielt unter anderem das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes

    Schorr engagierte sich außerdem jahrzehntelang ehrenamtlich als Notarzt und war maßgeblich an der Entwicklung von Ausbildungskonzepten für den Rettungsdienst beteiligt. Seine Arbeit wurde durch zahlreiche Ehrungen gewürdigt, darunter das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, das Goldene Ehrenzeichen der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes, das Ehrenzeichen am Bande des Landes Bayern sowie die Deutsche Feuerwehrmedaille.

    Neben seinem beruflichen Engagement war der Vater zweier Kinder überaus aktiv und prägend im Vereinsleben von Senden. So war er Mitglied im Trachtenverein Senden „d`Unterillertaler“, im Fischereiverein Senden, Gründungsmitglied der Tanzsportgruppe Senden und des Kunstvereins Senden, Mitglied des Bayerisches Rotes Kreuz, der Wasserwacht Senden, im Bürgerverein Senden, der Ulmer Schachtel „Ulma“ und im St. Josefswerks Senden. Im Jahr 2000 war er Gründungsmitglied des Vereins „Modellbau Freunde Senden“ mit Vorsitz bis 2010 und initiierte die bekannte jährliche Modelleisenbahnausstellung im Möbelhaus Inhofer.

    Schorr spielte in der Gruppe „Zeisler“ an der Zitter und produzierte Schallplatten

    Zudem spielte Schorr an der Zitter (Gruppe „Zeiserl“) bis 2000 und produzierte in seinem eigenen Tonstudio diverse Schallplatten wie „Volksmusik aus dem Landkreis Erding“, „Neu-Ulmer Stuben Musik“ und „Weihnachtsmusik aus Senden“ mit Reinerlös zugunsten der Lebenshilfe Neu-Ulm. Der Mediziner war auch ein passionierter Filmer. Schorr veröffentliche Filmdokumentationen über „Traditionelle Medizin in China“, Israel, Kalifornien und Namibia.

    Michael Schorr verstarb am vergangenen Dienstag im Alter von 82 Jahren. Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 13. Februar, um 10.30 Uhr auf dem Friedhof St. Jodok in Senden mit anschließender Beisetzung auf dem alten Friedhof statt. (AZ)

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