Das werden die Ulmer wohl nicht gerne hören, sind sie doch mit Recht stolz auf ihr Münster, das die größte evangelische Kirche in Deutschland ist – und zudem auch den (derzeit noch) höchsten Kirchturm der Welt besitzt. Aber es hat „eine schlechte Predigtakustik“. So urteilte Martin Luther, nachdem er in diesem prachtvollen Bauwerk gepredigt hatte. Es wird angenommen, dass der Reformator auf dem Weg nach Rom 1511/12 Station in Ulm machte. Was Teil der Fragen war, die der Evangelische Verein Vöhringen kürzlich bei einem Kirchquiz stellte.
Beim Vöhringer Kirchquiz wurden kirchliche Fragen mit lokalem Bezug gestellt
Vorsitzender Markus Prestele hatte mit dem Gremium zu diesem Quiz eingeladen. Die Fragen hatte Pfarrer Jochen Teuffel zusammengestellt. Und die hatten es in sich. Die rund 30 Anwesenden beider Konfessionen trafen sich im Evangelischen Gemeindehaus und hatten an den Herausforderungen ganz schön zu knabbern. Denn wer weiß schon, wie der Geburtsort des Kontrahenten Martin Luthers bei der Leipziger Disputation 1519 hieß? Aus den Reihen der Ratenden waren es tatsächlich einige, die auf die richtige Antwort kamen: Er kommt aus Egg an der Günz.
Aus Vöhringer Sicht eine interessante Frage, die aber schon heimatkundliches Wissen voraussetzte: Wie heißt der Kaplan des späteren Vöhringer Pfarrers Johann Michael Feneberg (1751 - 1812)? In der Bevölkerung als „Stelzenmichel“ bekannt. Er war vom Pferd so unglücklich gestürzt, dass er ein Bein verlor. Die Antwort war nicht so sehr bekannt, wie Feneberg es war, und lautete „Johannes Evangelista Goßner.“
Martin Luther besuchte 1511/12 wohl auch den Landkreis Neu-Ulm
Ebenso Bezug zur Region hatte folgende Frage: Durch welche Gemeinde ist Martin Luther auf seiner Reise nach Rom 1511/12 wahrscheinlich gekommen? War es Weißenhorn, Neu-Ulm, Laupheim oder gar Illertissen? Die Geschichtskundigen der Region sind davon überzeugt, dass es Illertissen war und aufgrund der damaligen Straßenverläufe dann auch durch Vöhringen gekommen sein musste. Also war die Antwort „wahrscheinlich Illertissen“.
Aus welchem verbrannten Gut wird außerdem die Asche für das Aschenkreuz, das am Aschermittwoch auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet wird, gewonnen? Aus verbranntem Zedernholz aus dem Libanon, aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahraes, aus Holzkohle des Osterfeuers des Vorjahres oder aus verbranntem Holz der heimischen Weißtanne? Auch eine Nuss, die nicht leicht zu knacken war. Die Antwort: Diese Asche wird aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen. Und wer nicht wusste, was ein Aspergill ist, lernte auch das: Es ist ein Weihwasserwedel.

Für jede Frage gab es beim Kirchquiz ausreichend Bedenkzeit, man konnte sich auch untereinander absprechen, dann erfolgte der Countdown und es hieß „Karten hoch“. Insgesamt mussten 25 Fragen beantwortet werden. Ulrich Hoffmann und Matthias Kunze aus Weißenhorn gingen als Gewinner aus dem Quiz hervor. Belohnt wurden sie mit einem glänzenden Pokal.
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