Da hängen die Köpfe dann doch
Der schlechte Start war zu befürchten, doch es hätte besser laufen können. Aber vor allem auf einer Position haben die Ulmer fast schon traditionell ein Problem
Noch vor dem Spiel im Basketball-Eurocup gegen AS Monaco war sich Thorsten Leibenath ziemlich sicher gewesen, dass noch genug Benzin im Tank ist nach den zwei Marathon-Matches mit jeweils zwei Verlängerungen gegen Galatasaray Istanbul und Oldenburg. Nachdem seine Mannschaft am Dienstag klar mit 65:75 verloren und dabei eine über weite Strecken dürftige Leistung abgeliefert hatte, revidierte der Trainer von Ratiopharm Ulm diese Einschätzung ein Stück weit: „Es war offensichtlich, dass sie mehr Energie hatten als wir. Ich habe zu spät erkannt, welche Spieler uns durch ihre Leistung beflügeln können.“ Dazu war in allererster Linie David Krämer in der Lage, der mit 14 Punkten und drei Rebounds sein bestes Spiel auf internationaler Ebene überhaupt machte. Die Strapazen der vergangenen Tage ließ der 21-jährige Jungprofi übrigens als Begründung für die schwache und irgendwie blutleere Ulmer Darbietung ebenso wie sein Teamkollege Ryan Thompson nicht gelten.
Es liegt also vermutlich nicht nur an der hohen Belastung, dass die Ulmer fünf der ersten sechs Pflichtspiele in dieser Saison verloren haben und im Pokalwettbewerb bereits ausgeschieden sind. Diese Bilanz war zwar angesichts des happigen Auftaktprogramms zu befürchten, wenn nicht gar zu erwarten. Die gerade nach der verkorksten Vorsaison dringend nötige Euphorie im Umfeld und bei der Anhängerschaft kommt aber eben bisher auch noch nicht so wirklich auf, auch wenn sich die Ulmer zumindest gegen Bayern München, Oldenburg und natürlich Galatasaray gut verkauft haben. Es hätte aber mehr dabei raus kommen können, wenn die Mannschaft schon besser funktionieren würde.
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