Blick zurück auf ein Jahr der Leiden
Für Carlon Brown ist die Saison nach einer erneuten Knieverletzung beendet. Warum das für ihn gerade vor der Finalserie gegen Bamberg besonders ärgerlich ist
Thorsten Leibenath hat sich in den Play-offs diese Option immer offengelassen: den Gegner mit einem Einsatz von Carlon Brown zu überraschen und einen der anderen Amerikaner dafür aus dem Kader zu streichen. In den Serien gegen Oldenburg und Frankfurt hat der Trainer von Ratiopharm Ulm von dieser Option keinen Gebrauch gemacht, und jetzt hat er sie nicht mehr. Carlon Brown hat erneut Probleme mit dem Knie, das in den vergangenen Tagen stark angeschwollen ist. Der Ulmer Manager Thomas Stoll stellt klar: „An Basketball ist für ihn aktuell nicht zu denken.“ Stattdessen wird sich Brown wohl noch in Deutschland operieren lassen.
Insgesamt blickt der bärtige Kalifornier damit wieder auf eine gebrauchte Saison zurück. Eine Knorpelverletzung hatte ihn schon die beinahe komplette Spielzeit 2014/15 außer Gefecht gesetzt, nach seinem Wechsel innerhalb der Basketball-Bundesliga von Bamberg nach Ulm traten dann immer wieder Knieprobleme auf. Und wenn Carlon Brown zwischendurch gesund war, dann waren es oft auch die sechs anderen Amerikaner, und deswegen waren alle Ausländerpositionen in der Mannschaft besetzt. Eine höchst unbefriedigende Situation für den ehrgeizigen Profi, aber Carlon Brown hat sie mit großer Professionalität ertragen. Der stets freundliche Amerikaner war immer in der Halle, am vergangenen Dienstag hat er sich beim vierten Spiel der Halbfinalserie um die deutsche Meisterschaft gegen Frankfurt sogar in den Fanblock begeben und dort als Trommler von der Tribüne aus den Takt vorgegeben. Sein Trainer Thorsten Leibenath schwärmt: „Er präsentiert sich als tadelloser Sportsmann und stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft.“ Was für Carlon Brown eine Selbstverständlichkeit ist: „Wir Spieler vergessen manchmal, wie viel die Fans für ihr Team investieren. Jetzt habe ich die Chance, etwas zurückgeben. Das ist meine Art, die Fans und das Team zu unterstützen.“
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