Das Herz eines Boxers
Tommy Wiedemann formt und trainiert im Neu-Ulmer Mekong-Gym die Weltmeister. Dabei wäre er nach einem schlimmen Tauchunfall vor 20 Jahren fast zum Pflegefall geworden
Die Inschrift kennt jeder Besucher des Mekong-Gyms. „Lerne leiden ohne zu klagen“, steht an der Wand des Boxstalls in der Memminger Straße, der ein bisschen was vom morbiden Charme der South Bronx hat. Eine Maxime für jeden Kampfsportler, ganz besonders aber der Leitspruch von Tommy Wiedemann und deswegen hat der Mekong-Chef den Spruch vor fast 20 Jahren an die Wand pinseln lassen. Als Erinnerung an diesen 14. Oktober 1995. An den Tag, an dem sich sein Leben grundlegend geändert hat.
Tommy Wiedemann war bis dahin ein überaus sportlicher junger Mann. Zeitsoldat bei der Bundeswehr, Biathlet, frisch gebackener deutscher Meister im Kickboxen und vor allem ein ebenso begeisterter wie erfahrener Taucher. Wiedemann war unter geschlossenen Eisdecken getaucht, in Höhlen und in großen Tiefen. Die Übung im oberösterreichischen Attersee war also für ihn eigentlich keine große Sache. Bis der Kumpel plötzlich 75 Meter unter der Wasseroberfläche einen Tiefenrausch erleidet. Wiedemann will helfen, der Kumpel schlägt in Panik um sich, zerfetzt ihm den Atemschlauch. Wiedemann muss innerhalb von wenigen Sekunden nach oben. Ohne Dekompression, bei der ein Taucher bei einem Stop unter der Wasseroberfläche eine bis anderthalb Stunden lang das im Gewebe gebundene Gas ausatmet.
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