Ein Spiel wie eine Befreiung
Endlich ein klarer Sieg ohne größeren Hänger. Unterdessen verdichten sich die Hinweise darauf, dass der Bayreuther Trainer Raoul Korner nach Ulm wechselt
Nimmt man diese Saison und speziell das Spiel der Basketball-Bundesliga am Samstagabend als Maßstab, dann wäre ein Wechsel zu Ratiopharm Ulm für Raoul Korner ein Karrieresprung. Seine Bayreuther Mannschaft war in Ulm chancenlos und verlor klar mit 69:92. Ulm ist damit sicher in den Play-offs, Bayreuth mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Als der Bayreuther Trainer von unserer Zeitung auf das Thema Wechsel angesprochen wurde, antwortete er mit einer Floskel: „Ich kann mir im Moment nur vorstellen, dass wir unser nächstes Spiel gegen Würzburg gewinnen.“ Aber weil Gefloskel so gar nicht das Ding des charismatischen Österreichers ist, schob er noch drei Sätze nach: „Ich nehme an, dass Sie genau so eine Antwort erwartet haben. Ich verstehe, dass es ihr Job ist, so eine Frage zu stellen. Sie müssen verstehen, dass es mein Job ist, die Frage so zu beantworten.“ Eine Bestätigung war das natürlich nicht. Aber ein Dementi war es noch viel weniger.
Korners Kollege und möglicher Vorgänger freute sich derweil einfach nur darüber, dass die Ulmer endlich einmal einen Start-Ziel-Sieg ohne größeren Hänger gefeiert haben. Thorsten Leibenath sagte: „Wir haben über 40 Minuten die Intensität gebracht, die nötig ist.“ Zur Halbzeit führten die Ulmer mit 47:37. Also mit zehn Punkten und damit exakt in derselben Höhe wie eine Woche zuvor im Spiel gegen die Oldenburger, in dem sie anschließend bekanntlich heftig verprügelt wurden. Ob Leibenath die Mannschaft in der Kabine daran erinnert hat? Der Ulmer Trainer beantwortete diese Frage mit einem schlichten Ja. An dieser Stelle schaltete sich Korner ein: „Ich auch.“
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