Finalserie: Worüber sich ein Henry freuen kann

VonPit Meier

Andere Spieler feiern Dunkings und Dreier, der Ulmer Terrier gelungene Aktionen in der Defensive. Trotzdem ist er nicht mehr auf seine Kernkompetenzen zu reduzieren

Es ist diese eine Szene, die so viel aussagt über Pierria Henry und sein Verständnis von diesem Spiel. Genau eine Sekunde ist im zweiten Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft zwischen Ratiopharm Ulm und Bamberg in der regulären Spielzeit noch auf der Uhr, es heißt 82:82, und natürlich soll es bei Bamberg der beste Spieler der Bundesliga richten. Brad Wanamaker steigt zum Wurf hoch, wird von Henry abgeräumt, und dann feiert sich der 1,93 Meter große Mann aus West Virginia für diese Aktion selbst mit geballter Faust und Getrommel gegen die Brust. Andere Spieler wählen die große Gestik nach Dunkings oder Dreiern, Henrys Körpersprache drückt die Freude über gelungene Aktionen in der Defensive aus. In diesem Spiel hat aber der Amerikaner bewiesen, dass er nicht auf seine Verteidigungsarbeit zu reduzieren ist. Die sieben Rebounds und zwei Blocks gehören sicher zur Kernkompetenz von Pierria Henry. Nicht aber seine insgesamt 14 Punkte und schon gar nicht dieser Wurf knapp eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit aus deutlich mehr als sieben Metern. Der Ball klatschte ans Brett, fiel durch den Ring, und es hieß 82:79 für Ulm.

Henry ist übrigens neben Chris Babb der einzige Ulmer Spieler, dessen Vertrag derzeit noch keine Gültigkeit für die kommende Saison hat. Manager Thomas Stoll geht von schwierigen Gesprächen über eine Verlängerung aus, zumal Henry aufgrund seiner Georgien-Vergangenheit auch bei schwerreichen russischen Vereinen auf dem Zettel sein könnte. Auf anderen Zetteln tauchte sein Name schon am Mittwoch auf. Die Medienvertreter werden bei jedem Finalspiel aufgefordert, die drei ihrer Meinung nach besten Spieler zu wählen. Pierria Henry wurde dem Vernehmen nach öfter genannt. Vor Nicolò Melli und sogar vor Brad Wanamaker.

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