Mit 300 000 Euro extra wäre die Saison gesichert

VonStefan Kümmritz

Ulm Auch gestern, einen Tag nachdem der SSV Ulm 1846 Fußball den Insolvenzantrag gestellt hat, sagte ein niedergeschlagener Vereinspräsident René Mick bei zustimmendem Nicken seines Vize Mario Meuler: "Wir mussten diesen Weg gehen, aber wir gehen davon aus, dass es nicht das Ende sein muss. Es gibt Grund zur Hoffnung." Wobei die Hoffnung der Vereinsverantwortlichen nicht durch positive Aussagen der Investorengruppen, die unter Umständen dem SSV 46 Fußball helfen oder den Verein übernehmen wollen, Nahrung erhielt. Beide Gruppen hüllen sich weiter in Schweigen. Mick: "Die anonyme Laupheimer Gruppe haben wir über deren Rechtsanwalt informiert und die zweite, uns bekannte Gruppe hat uns zu dem Schritt, Insolvenz anzumelden, geraten. Mit ihr gibt es am Wochenende weitere Gespräche."

Der Pressesprecher am Amtsgericht Ulm, Christian Kuse, bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass der Antrag eingegangen sei, jetzt aber erst einmal die Unterlagen geprüft werden müssten, sobald sie vom Verein vorgelegt worden sind. Ein Insolvenzverwalter ist noch nicht eingesetzt, aber auch Mick und Meuler rechnen damit, dass dies schnell geschehen werde. Heute hat das Präsidium einen Termin beim Gericht, bei dem es über die weiteren Schritte, die Pflichten und Rechte aufgeklärt wird.

Eine Aussage machte René Mick gestern noch zu den Verbindlichkeiten des Vereins: "Sie belaufen sich auf 570 000 Euro. Die sind kein Grund für eine Insolvenz. Dann hätte ich mit meiner Firma schon x-mal Insolvenz anmelden müssen. Es fehlen 300 000 Euro, um die Saison zu Ende spielen zu können. Diese Zahl wurde auch vom Deutschen Fußball-Bund bestätigt. In die Rechnung spielen die knapp 90 000 Euro Personalkosten inklusive Sozialabgaben hinein und die zu niedrigen Einnahmen durch Eintrittsgelder und Catering. Auf der anderen Seite kommen laut Mick im Januar oder zu Beginn der Rückrunde noch ausstehende Sponsorengelder.

SSV Ulm 1846 Insolvenz Ulm