Mund abwischen, weitermachen
Zu Spiel eins der Finalserie gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Thorsten Leibenath hat die seine und glaubt, dass es am Mittwoch eine enge Geschichte werden kann
Man kann das erste Finalspiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft natürlich so bewerten, wie es im Prinzip die Fernsehkommentatoren Stefan Koch und Frank Buschmann sowie viele der Bamberger Anhänger getan haben: Nach der 54:39-Führung zur großen Pause war das Ding durch, Bamberg hat den stattlichen Vorsprung in Halbzeit zwei nur noch verwaltet. Ein Beobachter wählte sogar einen Vergleich aus der Tierwelt: Eine Katze spielt noch eine Weile mit der Maus, ehe sie ihr Opfer frisst. Die Katze wäre in dem Fall Bamberg, und die Maus wäre Ulm. Man kann das Spiel am Sonntag in der Brose-Arena aber auch so beurteilen wie Thorsten Leibenath. Der Ulmer Trainer sagt: „Ich habe jede Menge positiver Dinge gesehen, und das ist kein Zweckoptimismus.“ Im ersten Viertel waren die Ulmer nach Leibenaths Einschätzung sogar besser als Bamberg, im dritten und vierten annähernd auf Augenhöhe. Abzustellen gilt es vor dem zweiten Spiel der Finalserie am Mittwoch (20.30 Uhr) in der natürlich ausverkauften Ratiopharm-Arena somit die Fehler im zweiten Spielabschnitt. „Die dürfen uns nicht mehr passieren“, fordert Leibenath. „Dann wird es eine enge Geschichte, und wir kriegen das Spiel, das wir uns alle wünschen.“
Nüchtern betrachtet wurden die Ulmer am Sonntag von der Dreierlinie abgeschossen. Die Bamberger trafen 14 Würfe von draußen, acht bei neun Versuchen gingen allein auf das Konto von Darius Miller. Damit stellte der Amerikaner mit NBA-Vergangenheit übrigens den Finalrekord von Isaiah Swann aus dem Jahr 2012 ein. Der verwandelte damals für die Ulmer in Spiel drei gegen Bamberg ebenfalls acht Dreier, aber der entscheidende Unterschied ist: Ulm verlor trotzdem mit 95:97, und Bamberg gewann am Sonntag auch dank „Killer-Miller“. Wobei das oberfränkische Dreiergewitter von den Ulmern ein Stück weit einkalkuliert war. Leibenath erwähnt das amerikanische Basketball-Prinzip „pick your poison“. Frei übersetzt: Gegen eine Mannschaft mit der Qualität von Bamberg muss man irgendein Gift schlucken. Die Ulmer haben die Dreier in Kauf genommen und dafür den Raum unter den Körben eng gemacht.
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