Verteidiger will Polizist werden
Michael Schindele verlässt die Ulmer Spatzen. Personell können die das verkraften, doch gerade jetzt brauchen sie einen breiten Kader
Eines der Bilder, die vom DFB-Pokalsieg der Ulmer Spatzen gegen Eintracht Frankfurt vor einem Jahr bleiben werden, ist das: Es zeigt einen selig lächelnden, blonden und 1,88 Meter großen Verteidiger, der mit Kopfverband inmitten von Menschen steht, die das, was zuvor auf dem Feld passiert war, nicht glauben können. Heute sagt der Spieler: „Vor allem unser Sieg gegen Frankfurt wird immer etwas sehr Besonderes bleiben.“ Der Verteidiger, der die Worte gesagt hat und dessen Kopf damals im DFB-Pokal in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist Michael Schindele. Zu neuen Erinnerungen mit den Ulmern wird es vorerst aber nicht mehr kommen. Der SSV Ulm 1846 Fußball hat bekannt gegeben, den Vertrag des 25-Jährigen auf seinen Wunsch hin aufzulösen.
Vor zwei Wochen habe Schindele darum gebeten, sagt sein Trainer Holger Bachthaler. „Schade, dass er uns verlässt.“ Schindele wird eine Polizeiausbildung beginnen und die ist so zeitintensiv, dass er den Job und die Rolle als Regionalliga-Fußballer nicht in Einklang bringen kann. „Es spiegelt seinen Charakter wider, dass er sich jetzt auf das Berufliche konzentrieren möchte“, sagt Bachthaler. Als Musterprofi habe er Schindele erlebt, als einen, auf den man sich „einhundert Prozent verlassen“ könne. Eine Entscheidung ganz gegen den Fußball ist es aber nicht, die Schindele getroffen hat. Er wird ab sofort für die Sportfreunde Dorfmerkingen in der Oberliga Baden-Württemberg auflaufen, die kürzlich im WFV-Pokal am TSV Neu-Ulm gescheitert sind.
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