
Mit Charme und sicherer Hand

Zur Bundesliga-Mannschaft von Pfeil Vöhringen gehören fünf Frauen. Neu in der Mannschaft ist eine junge Inderin, die international schon viel gewonnen hat
In ihrem ersten Bundesliga-Jahr haben die Luftgewehr-Schützen des SV Pfeil Vöhringen als Aufsteiger mit Rang drei überrascht, im zweiten verpassten sie knapp die Endrunde der stärksten acht Mannschaften. Vor der neuen Saison, die am kommenden Wochenende für sie mit den Wettkämpfen in Fürth gegen die SG Coburg und Gastgeber SSG Dynamit-Fürth beginnt, haben sich die Pfeil-Schützen personell verstärkt und werden hoch gehandelt. Doch die Vöhringer bleiben auf dem Teppich. „Wir wollen die Endrunde in Fulda erreichen und möglichst ins Halbfinale kommen“, sagt Team-Manager Leo Menasch, der offiziell Rang sechs als Saisonziel angibt. In der Südgruppe ist dafür mindestens Platz vier nötig.
Der Respekt der Konkurrenz ist nachvollziehbar: Zur Mannschaft gehören mit dem russischen Doppelweltmeister Sergey Kamenskiy und dem Ukrainer Oleh Tsarkov seit der Saison 2016/2017 zwei Weltklasse-Schützen. Dazu gekommen sind die erst 20-jährige und hochtalentierte Inderin Elavenil Valarivan und die 19-jährige Antonia Back, die im Jugend- sowie Juniorenbereich so ziemlich alles gewonnen hat. Nicht zu vergessen Michaela Kögel, die nach einer einjährigen Babypause wieder an Bord ist. Aber auch der Rest des Kaders kann sich sehen lassen: Hannah Steffen, Florian Krumm, Dauerbrenner Andreas Renz, Constanze Rotzsch, Dominik Schwarzer und der Serbe Milenko Sebic, der vergangene Saison nicht zum Einsatz kam. „Wir sind ein tolles Team“, versichert Menasch und verspricht: „Alle Schützen im Kader der Bundesligamannschaft werden auch mal zum Einsatz kommen.“ Allerdings ist nur ein Ausländer pro Wettkampf zugelassen.
Weil sich Kamenskiy in seiner Heimat intensiv auf die Olympischen Spiele vorbereitet, sind zunächst wohl Elavenil Valarivan oder Oleh Tsarkov erste Wahl. Die Inderin hat zuletzt bei der Junioren-Weltmeisterschaft ihren Titel verteidigt, bei der Universiade gewann sie im Einzel Silber und mit dem Team Gold, wobei die indische Mannschaft einen neuen Weltrekord aufstellte, und beim Weltcup Ende August in Rio sicherte sie sich ebenfalls Platz eins. Die Weltranglisten-Dritte gilt in ihrer Heimat als größtes Talent in dieser Sportart. Antonia Back kommt vom Zweitligisten SV Lauertal Burglauer und gehört dem deutschen Nachwuchskader an.
Die Vöhringer denken langfristig und setzen weiter auf eine Verjüngung des Teams, wie Leo Menasch bestätigt: „Wir schauen immer nach Talenten vor allem aus der Region.“ Zwei von denen werden dann zur Saison 2020/21 zu dem Verein kommen, der lediglich über einen Jahresetat im unteren fünfstelligen Bereich verfügt. Der Team-Managerwirbt national wie international für einen veränderten und spannenderen Wettkampfmodus und er hat weitere Visionen: Bei den olympischen Spielen 2024 in Paris sollen sechs Schützen des SV Pfeil Vöhringen starten und nach Möglichkeit Medaillen holen, die zweite Mannschaft der Pfeil-Schützen soll möglichst bald in die zweite Liga aufsteigen.
Interessant ist, dass zum elfköpfigen Kader der Vöhringer Pfeil-Schützen, die sich intensiv unter anderem in einem Trainingslager inklusive Wettkämpfen im österreichischen Olympia-Leistungszentrum in Dornbirn vorbereitet haben, fünf Frauen gehören. Von denen werden mindestens drei ziemlich regelmäßig zur Mannschaft gehören. Am ersten Wettkampfwochenende werden aber sicher Elavenil Valarivan und Sergey Kamenskiy fehlen, Oleh Tsarkov besetzt also die Ausländerposition. Der Vöhringer Heimwettkampf steigt übrigens am 11. und 12. Januar in der Weißenhorner Fuggerhalle.
Die Diskussion ist geschlossen.