Türkeikonflikt hat im Fußball keinen Platz
Zwischen Ankara und der EU herrscht derzeit dicke Luft, was aber in den Klubs aus der Region nicht zur Sprache kommt. Welche Gründe es für die Zurückhaltung gibt
Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei ist derzeit politisch sehr angespannt. Dazu gibt es Zwiste zwischen Anhängern und Gegnern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Offenbar schlägt sich weder das eine noch das andere in türkischen Fußballvereinen, in denen auch Deutsche sind, oder in deutschen Fußballklubs mit einer Reihe von türkischen Spielern nieder. Einerseits versuchen die Verantwortlichen, gar keine Diskussionen aufkommen zu lassen, andererseits scheinen die Sportler auch wenig politisch interessiert zu sein.
Der Trainer von Bezirksligist Türkspor Neu-Ulm, Markus Deibler, etwa sagt: „Ich habe noch nie mitbekommen, dass Politik bei uns ein Thema ist. Sobald wir auf dem Platz sind, geht es nur um Fußball. Was dann passiert, weiß ich nicht. Ich habe meine eigene Kabine und bin dann nicht mit den Spielern zusammen.“ Der Vorstand von Türkspor Neu-Ulm, Zihni Özer, ergänzt: „Sicher haben alle Spieler ihre eigene Meinung. Was die Politiker da oben machen, ist nicht gut. Aber bei uns wird nicht darüber gesprochen. Politik und Sport passen nicht zusammen. Deswegen habe ich auch mit dem Trainer nie über die politischen Probleme geredet. Ich selbst zum Beispiel habe gar keine Probleme mit den Deutschen. Ich bin hier geboren und bin sozusagen Halbdeutscher.“
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