
Ist Deutschland mal wieder reif für den Titel? Das sagen Fans aus der Region

Plus Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft beginnt am Freitagabend die WM. Sportlerinnen und Sportler aus der Region haben aber andere Top-Favoriten.

Mit einem Spiel gegen die Mannschaft aus dem Wüstenstaat Katar beginnt für die deutsche Nationalmannschaft am Freitag (18 Uhr) die Handball-Weltmeisterschaft. Weitere Gegner in der Vorrunde sind Serbien (Sonntag, 15. Januar, 18 Uhr) und Algerien (Dienstag, 17. Januar, 18 Uhr). Um den Titel wird bis Ende Januar in Polen und Schweden gespielt. An der Basis ist das Interesse an der WM riesig. Weil der Handballsport während einer solchen Großveranstaltung in der Regel mehr Aufmerksamkeit erhält.
Stephan Hofmeister sagt: „Die Begeisterung für den Handballsport kann man nur über die Nationalmannschaft verbreiten. Daher sind solche Turniere extrem wichtig. Ich hoffe daher auf ein gutes Abschneiden der deutschen Mannschaft.“
Die Entwicklung in Deutschland ist auf die Heim-EM 2024 ausgerichtet
Hofmeister gilt in der Region als anerkannter und beliebter Handballexperte. Lange Zeit war er in Vöhringen tätig, inzwischen ist er als Cheftrainer zu seinen Wurzeln, zum VfL Günzburg, zurückgekehrt. „Es ist auch wichtig, dass Handball während der WM im öffentlich-rechtlichen Fernsehen stattfindet. Damit bekommt der Sport bundesweite Bedeutung. Diese Chance müssen wir beim Schopf packen“, sagt er. Deutschland traut er die Rolle des Favoritenschrecks zu. Die Mannschaft sei im Umbruch, vieles sei in der Entwicklung bereits auf die Heim-EM 2024 ausgerichtet. Als Top-Favoriten hat Hofmeister daher andere auf dem Zettel. „Die üblichen Verdächtigen“, meint er. Sprich: Dänemark, Schweden, Frankreich, mit Abstrichen auch Spanien.
Simon Poppe spielt im Nachwuchs der Füchse Berlin
Diese Mannschaften sieht auch Simon Poppe ganz vorn. „Sie sind seit Jahren sehr konstant und waren eigentlich alle immer unter den Top fünf. Schweden ist amtierender Europameister, da zählt man automatisch zu den WM-Favoriten“, sagt der 15-Jährige. Der Neu-Ulmer spielt bei den Füchsen Berlin. Bei dem Handballverein, der mit zahlreichen Meistertiteln die erfolgreichste Nachwuchsarbeit in Deutschland betreibt. Im Sommer 2021 ist er von zu Hause ausgezogen, um seine Karriere knapp 500 Kilometer weiter voranzutreiben. Die WM verfolgt Poppe auch aus Eigeninteresse sehr intensiv. Um sich den einen oder anderen Trick oder auch besondere Bewegungen abzuschauen. Freilich drückt er Deutschland die Daumen und meint: „Ich hoffe, dass es besser als in den letzten Jahren wird.“
Lorena Kilian spielt mit den Frauen der SG Burlafingen/Ulm in der Landesliga. Im linken Rückraum. Die 24-Jährige verfolgt auch die Männer-WM mit großem Interesse. „Man kann sich immer was abschauen. Zum Beispiel was den Team- und Kampfgeist angeht“, sagt sie. Philipp Weber ist einer ihrer Lieblingsspieler. „Er hat einen sehr guten Überblick. Die Art, wie er spielt, gefällt mir gut. Aber auch Jannik Kohlbacher und Paul Drux mag ich gerne“, erzählt sie.
Dänemark und Frankreich gelten als Top-Favoriten
Ihre Favoriten auf den Titel? Wenig überraschend sagt auch sie wie aus der Pistole geschossen: Dänemark und Frankreich. Zu den Chancen der deutschen Nationalmannschaft mein Kilian: „Ich denke, da ist einiges drin. Die Mannschaft bietet eine gute Mischung aus jungen, frischen Spielern und erfahrenen Akteuren. Jetzt gilt es, erst einmal die Vorrunde gut abzuschließen. Das traue ich der Mannschaft auf jeden Fall zu, dann sehen wir weiter.“ Sie selbst werde sich so viele Spiele wie möglich anschauen. Daheim oder im Kreis der Mitspielerinnen. Sie sagt: „Geplant ist da zwar noch nichts. Aber, wenn es sich ergibt: klar!“
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