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SSV Ulm 1846 Fußball unterliegt Hannover 96: Drama im Abstiegskampf der 2. Bundesliga

SSV Ulm 1846 Fußball

1:2 gegen Hannover: Ulmer Fußballdrama in mehreren Akten

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    Tom Gaal (rechts) war einer der Ulmer Pechvögel gegen Hannover. Mit seinem Eigentor leitete er die Heimniederlage ein.
    Tom Gaal (rechts) war einer der Ulmer Pechvögel gegen Hannover. Mit seinem Eigentor leitete er die Heimniederlage ein. Foto: Harry Langer/dpa

    Der Abstiegskampf der 2. Bundesliga bleibt für den SSV Ulm 1846 Fußball eine rasante Berg- und Talfahrt in der Achterbahn der Emotionen. Vergangene Woche waren die Spatzen nach dem Auswärtssieg in Fürth noch voller Hoffnung und Euphorie, acht Tage später schlichen sie nach dem 1:2 gegen Hannover 96 enttäuscht vom Rasen des Donaustadions. Wohlwissend, dass diese Niederlage schon eine Vorentscheidung im Duell mit dem SC Preußen Münster gewesen sein könnte. Der Mitaufsteiger, der während der Woche seinen Trainer entlassen hatte, gewann in Magdeburg mit 5:0, nahm den Ulmern damit nicht nur den Relegationsplatz weg, sondern hat jetzt auch noch das bessere Torverhältnis und drei Punkte mehr auf dem Konto. Das macht den Klassenerhalt für den SSV zur echten Mammutaufgabe.

    Auch die Gäste aus Hannover hatten im Saison-Endspurt den Coach gewechselt, spielen unter der Regie von Lars Barlemann wieder selbstsicherer nach vorne. Das taten sie auch in Ulm. Die Spatzen ließen sich in der Anfangsphase gerne darauf ein, spulten ihr Defensiv-Programm ab und lauerten auf eigene Umschaltmomente. In der 15. Minute bot sich gleich zwei Mal die Chance zur Führung: Erst scheiterte Philipp Strompf mit einem Kopfball an Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler, dann traf der von der Zweitliga-Konkurrenz aus Kaiserslautern und Nürnberg umworbene SSV-Abwehrchef im Nachsetzen nur die Latte des gegnerischen Tores. Die Ulmer versuchten, das Spiel mehr und mehr an sich zu reißen, waren vor allem nach Standardsituationen brandgefährlich. Erneut Strompf (26.) vergab nach einer Freistoßflanke aus kurzer Distanz.

    Ulms Tom Gaal wird zum Pechvogel

    Auf der Gegenseite passierte wenig bis gar nichts. Dennoch stand es nach 28 Minuten 0:1. SSV-Verteidiger Tom Gaal hatte den Ball völlig unbedrängt ins eigene Tor bugsiert und damit für Entsetzen auf den Rängen des ausverkauften Donaustadions gesorgt. Ein echter Schockmoment für die Spatzen, der erst einmal verarbeitet werden musste. Definitiv ein Wirkungstreffer. Die Hausherren fanden nach dem Gegentreffer vorübergehend keinen Plan, das Hannoversche Bollwerk zu knacken. Mit langen Bällen in die Spitze gelang das jedenfalls nicht und spielerisch fehlte dem Aufsteiger in dieser Phase der Mut. Die Pause kam zur richtigen Zeit.

    Die Mannschaft von Cheftrainer Robert Lechleiter hatte sich durchaus etwas vorgenommen für die zweiten 45 Minuten. Ein erster Versuch von Oliver Batista Meier (49.) wurde noch zur Ecke geklärt, der nächste Versuch von Aaron Keller auch. Kurz darauf glich Semir Telalovic mit einem wuchtigen Schuss aus sechs Metern zum 1:1 aus – und der SSV war zurück im Spiel. Entschlossen drängten die Gastgeber auf den Führungstreffer. Telalovic war nah dran am 2:1, seinen Schuss parierte Zieler genauso wie den von Keller (64.). Da war in beiden Situationen mehr drin, das rächte sich schnell auf der Gegenseite. Josh Knight wurde nicht entscheidend gestört, bezwang Niclas Thiede im Ulmer Tor zum 1:2 (68.).

    Oliver Batista Meier scheitert mit seinem Elfmeter an Ron-Robert Zieler

    Es wurde hektischer. Schiedsrichter Timo Gerach trug seinen Teil dazu bei, als er im direkten Gegenzug nach einem Schubser gegen Keller im Strafraum auf Elfmeter für die Ulmer entschied und obendrein Rot zog gegen Hannovers Boris Tomiak. Eine vertretbare, aber auch vergleichsweise harte Entscheidung. Den fälligen Strafstoß verschoss Batista Meier gegen Ex-Nationalkeeper Zieler. Ein weiterer Akt des Fußball-Dramas am Samstagnachmittag, der nächste Tiefschlag für aufopferungsvoll kämpfende Hausherren.

    In Überzahl rannte der SSV Ulm 1846 Fußball in den letzten 20 Minuten an. Viele Aktionen wirkten dabei aber zu überhastet, die Hausherren waren ideenlos und schafften es nicht, ihre numerische Überlegenheit entsprechend auszuspielen. Auch in sieben Minuten Nachspielzeit hatten die routinierte Gäste wenige Mühe, den Sieg nach Hause zu bringen. Da half es den Spatzen auch nichts, dass sie dem Gegner dieses Mal in den meisten Statistiken des Spiels überlegen war.

    So haben sie gespielt

    • SSV Ulm 1846 Fußball: Thiede – Kolbe, Strompf, Gaal (89. Hyryläinen) – Keller, Dressel, Brandt (89. Chessa), Allgeier (81. Rösch) – Higl (73. Röser), Batista Meier (81. Kahvic), Telalovic.
    • Hannover 96: Zieler – Neumann, Tomiak, Knight – Ezeh, Kunze, Leopold, Momuluh (73. Dehm) – Gindorf (85. Christiansen), Tresoldi (85. Voglsammer), Lee (60. Oudenne).
    • Tore: 0:1 Gaal (28./Eigentor), 1:1 Telalovic (51.), 1:2 Knight (67.).
    • Besondere Vorkommnisse: Zieler (Hannover) hält Foulelfmeter von Batista Meier (71.)
    • Gelbe Karten: Telalovic, Higl. Batista Meier – Neumann, Knight.
    • Rote Karte: Tomiak (69./Hannover) wegen Notbremse.
    • Zuschauer: 17.400 (ausverkauft).
    • Schiedsrichter: Timo Gerach (38, Landau).
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