Es war ganz schön früh. Um 9 Uhr mussten die Schützinnen und Schützen des SV Pfeil Vöhringen beim Bundesliga-Finale in Rotenburg an der Fulda zum ersten Mal an den Stand. Im Viertelfinale hatten sie es gleich mit einem Schwergewicht zu tun, wobei in diesem erlesenen Kreis der acht besten Luftgewehr-Mannschaft Deutschlands alle in dieser Kategorie unterwegs sind. Der SV Wieckenberg jedenfalls hatte im vergangenen Jahr in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm den Titel gewonnen. Mit einem 3:2 gegen Vöhringen. Das schrie nach Revanche. Doch die gelang nicht. Vöhringen verlor erneut mit 2:3 und schied schon in der ersten Runde aus. Die Enttäuschung war entsprechend groß.
Die Nervosität war den Sportlerinnen und Sportlern deutlich anzumerken. An Position eins traf Maximilian Dallinger auf Chiara Leone, Olympiasiegerin aus der Schweiz. Die leistete sich gleich mit dem ersten Schuss einen Ausrutscher, traf „nur“ die Neun. Das war in diesem Duell schon entscheidend, denn Dallinger zog recht souverän durch, setzte sich mit 399:397 durch. Jiri Privratsky ließ die Zuschauerinnen und Zuschauer an Position zwei zum ersten Mal an diesem Wochenende über die 400 jubeln. Mehr geht nicht. Er gewann damit gegen Katrin Grabowski (398) und holte den Punkt für seinen SV Pfeil Vöhringen.
Die Entscheidung fällt an Position drei bei Anita Mangold
Doch die Entscheidung in diesem Duell fiel nicht auf der Eins oder der Zwei, sondern auf den hinteren Positionen. Antonia Back an Position vier des SV Pfeil Vöhringen fand nicht richtig in ihren Wettkampf, schoss in der ersten 100er-Serie eine 97. Ungewöhnlich für die 24-Jährige. Auch Dennis Welsch lief für den SV Wieckenberg nicht zur gewohnten Form auf, holte sich den Mannschaftspunkt gegen Back trotzdem mit 396:395 Ringen. Mit dem gleichen Ergebnis unterlag Pfeil-Schützin Amelie Anton an Position fünf gegen Melissa Ruschel (395:396). Damit war klar: Es kommt auf Anita Mangold an. Die lag lange Zeit gut im Rennen, hatte dann aber den großen Druck, sich in den letzten sieben Schüssen gegen Robin Zissel keinen einzigen Fehler mehr erlauben zu dürfen. Beim 38. von insgesamt 40. Schüssen war es dann aber passiert: Mangold zielte zu weit links - eine Neun. Am Ende hieß es aus ihrer Sicht 397:398.
Damit war die erste Überraschung des Bundesliga-Finales unter Dach und Fach. Wieckenberg schaltete den haushohen Favoriten aus. Dabei war der SV Pfeil Vöhringen in der Hauptrunde ohne Niederlage durch die Süd-Gruppe marschiert.
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