Eine 20-Jährige ist bei einem schweren Unfall am Mittwochmittag zwischen Babenhausen und Kellmünz unter einem umgekippten Traktor eingeklemmt worden. Der Traktor mit Anhänger war von der Staatsstraße 2017 in einen rund zwei Meter tiefen Graben gerutscht. Wie es dazu kommen konnte, ist bislang unklar. Die Rettung der Frau gestaltete sich schwierig und dauerte gut drei Stunden.
Die Feuerwehr war gegen 12.20 Uhr zu dem Unfall alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte war die 20-Jährige gut ansprechbar. Sie war im Fahrersitz des umgestürzten Traktors eingeklemmt. Die Feuerwehr stabilisierte das umgestürzte Gespann durch ein Stahlseil vom Rüstwagen bis zum Anhänger. Dieser war mit Düngekalk beladen. Eine weitere Stabilisierung erfolgte durch das Unterbauen von Rüsthölzern. Weiter half ein Fahrzeugkran der Ulmer Feuerwehr, der am Hinterrad des Traktors eingehängt wurde.

Traktor-Unfall bei Babenhausen: Rettung der Frau gestaltet sich schwierig
Zum Unfallort flog auch ein Rettungshubschrauber. Um bei ihrer Befreiung keine Schmerzen haben zu müssen, wurde die Frau von einem Notarzt narkotisiert. Erschwert wurde die Rettungsaktion dadurch, dass die Feuerwehr hydraulische Hilfsmittel wie Rettungsschere und -spreizer teilweise nicht verwenden konnte, weil in der Umgebung der Fahrerin viele Kunststoffteile verbaut waren. Es bestand zudem die Gefahr, dass Fahrzeugteile oder das gesamte Gespann abrutschen und die Fahrerin so schwerer verletzen oder gar töten könnte.
Ein Radlader mit Staplergabeln wurde daher zu Hilfe geholt, der dann die entscheidenden Hebevorgänge unterstützen konnte. Ein ebenfalls bereitgestellter Bagger mit Greifer des THW Memmingen musste nicht mehr eingesetzt werden. Gegen 15.45 Uhr war die Frau befreit. Nach einer Versorgung im Rettungswagen wurde die verletzte Frau mit dem Rettungshubschrauber ins Bundeswehrkrankenhaus geflogen.
Feuerwehr-Einsatzleiter: Noch nie eine so schwierige Rettungsaktion
Die Straße war während des Rettungseinsatzes ab dem Kreisverkehr bei Babenhausen bis zum Abzweig nach Winterrieden komplett gesperrt. Im Einsatz waren die Feuerwehr Babenhausen mit 20 Kräften, die Feuerwehr Ulm mit einem Kran und einem Mannschaftswagen insgesamt neun Mann, das THW Memmingen mit circa zehn Mann sowie ein Notfallseelsorger. Er betreute die Eltern der Fahrerin, die zur Unfallstelle gekommen waren. Weitere Unfallbeteiligte gab es dem ersten Anschein nach nicht. Der Babenhauser Kommandant Jürgen Gottwald als Feuerwehr-Einsatzleiter sowie Kreisbrandinspektor Tobias Hiller versicherten, dass sie noch nie so eine schwierige Rettungsaktion durchführen mussten.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden