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Unterallgäu: Personalmangel bringt den Seniorenheimen finanzielle Probleme

Unterallgäu

Personalmangel bringt den Seniorenheimen finanzielle Probleme

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    Mit den Wirtschaftsplänen der drei Seniorenwohnheim im Kreis Unterallgäu - wie hier der Einrichtung in Babenhausen - beschäftigte sich der Kreisausschuss.
    Mit den Wirtschaftsplänen der drei Seniorenwohnheim im Kreis Unterallgäu - wie hier der Einrichtung in Babenhausen - beschäftigte sich der Kreisausschuss. Foto: Siegfried Rebhan (Archivbild)

    Mit den Wirtschaftsplänen für die drei Kreis-Seniorenwohnheime und dem Haushaltsansatz im Bereich Personal hat sich jetzt der Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags befasst. In beiden Fällen gab es Zustimmung für die Vorschläge der Verwaltung, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt.

    Petra Weiher, Gesamtleiterin der Seniorenheime, stellte die diesjährigen Wirtschaftspläne für die Heime in Babenhausen, Türkheim und Bad Wörishofen vor. Für alle drei Einrichtungen zusammen rechnet Weiher heuer mit einem Plus von 309.000 Euro. Trotzdem muss der Landkreis 2025 aller Voraussicht nach erstmals seit Jahren finanziell einspringen. Denn nach aktuellem Stand ist das Eigenkapital des Bad Wörishofer Heims aufgebraucht und muss mit 70.000 Euro aus dem Kreishaushalt aufgestockt werden.

    Insbesondere in Türkheim fehlt Pflegepersonal

    Grund für die schwierige Lage ist unter anderem der Mangel an Pflegekräften. Um die Heime wirtschaftlich zu betreiben, müsste der Kreis diese voll auslasten können. Da Personal fehlt, ist es insbesondere in Türkheim nicht möglich, alle Betten zu belegen. „Die Gewinnung von Fachkräften ist ganz wichtig“, betonte Weiher deshalb und freute sich, dass dies bereits teilweise gelungen ist. Für das Bad Wörishofer Heim wurden 2024 mehrere neue Mitarbeitende gefunden, so dass jetzt wieder deutlich mehr Plätze belegt werden können. „Das ist ein riesengroßer Erfolg“, hob Landrat Alex Eder hervor.

    Auf die Personalkosten ging Sachgebietsleiterin Ingrid Arnold ein. Rund 32 Millionen Euro und damit 4,5 Millionen Euro mehr als 2024 fallen heuer an. Zieht man die Kosten ab, die dem Kreis ersetzt werden, verbleiben netto 29,4 Millionen Euro. Die Mehrkosten erklärte Arnold mit Tariferhöhungen oder gesetzlichen Änderungen, die zu einem hohen Arbeitsaufkommen und damit auch zu Personalzuwächsen führen - vor allem im sozialen Bereich.

    So entstanden die Zahlen über zusätzliche Stellen beim Landkreis

    Mit dem Gerücht, dass der Kreis 320 zusätzliche Stellen bis 2042 schaffen wolle, räumte Arnold auf: Richtig sei, dass ein Gutachten des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbands (BKPV) davon ausgeht, dass das Personal aufgrund der steigenden Einwohnerzahl im Kreis und immer komplexer werdenden Aufgaben zunimmt - und zwar um bis zu 156 Arbeitsplätze bis 2042. „Wir haben aber das Ziel, auch diese Zahl deutlich zu unterschreiten“, betonte die Personalchefin. Der BKPV war im Jahr 2022 um diese Einschätzung gebeten worden, um eine Vorstellung von einer theoretisch möglichen Größenordnung für die nächsten 20 Jahre zu haben.

    Wie kommt dann die Zahl von 320 Arbeitsplätzen zustande? Arnold erläuterte: Dabei handelt es sich um die Zahl, mit der für den Erweiterungsbau des Landratsamts gerechnet wird. Darin enthalten sind neben den 156 Stellen aus dem Gutachten auch 164 Stellen, die es bereits gibt. Darunter sind zum einen 88 Arbeitsplätze in den Außenstellen wie dem Gesundheitsamt oder dem Ausländeramt, die in den Erweiterungsbau, also zum Haupthaus zurückverlagert werden sollen. Das soll nicht nur die Arbeitsabläufe verbessern, sondern auch Mietkosten sparen. Zum anderen enthält die Zahl 76 bereits vorhandene Arbeitsplätze, die bei einem eventuellen Rückbau des sogenannten Landwirtschaftsgebäudes im Erweiterungsbau ersetzt werden müssten.

    Zunächst soll nur der erste Bauabschnitt des Erweiterungsbaus gebaut werden. Die Gesamtplanung wurde vor allem erstellt, um nicht mit dem ersten Abschnitt die möglicherweise späteren zu beeinträchtigen. Ob Bedarf für den Bau des zweiten und dritten Gebäudeteils besteht, steht laut dem Landratsamt noch nicht fest. (AZ)

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