Tatsächlich trifft es der Name Kinderumzug nicht ganz, um den bunten Tross aus kleinen und großen Mäschkerle – heuer am Faschingssamstag – durch Unterroth zu beschreiben. Sogar die heimische Blaskapelle hat ihre Tracht gegen wollene Fellkostüme oder fantasievolle Bekleidung eingetauscht, darunter ein lustiger Kaminkehrer. Daniel Ehrentreich war in ein Schafskostüm geschlüpft und führte den Zug mit seiner Posaune an. Geschätzt 200 Faschingsfans waren auf den Beinen.
Aus praktischen Gründen hat der veranstaltende Sportverein dieses Jahr den Samstag gewählt – damit die Musizierenden am Rosenmontag nicht extra frei machen müssen. Aber auch die Route führte heuer nicht wie gewohnt über Hauptstraße und Kreisel, wo sich Staatsstraße 2020 und Kreisstraße NU 5 kreuzen, sondern blieb auf den Nebenstraßen. Damit werde den überall verschärften Sicherheitsvorkehrungen Rechnung getragen, informierte Christian Steiner vom Sportverein. Bisher hatte der Faschingsumzug bei seiner Runde durchs Dorf die jeweiligen Häuser mit einbezogen, wo mit einer kleinen Bewirtung zu rechnen war und die Blaskapelle im Gegenzug ein Ständchen spielte.
Wenn der Umzug nicht zum Haus kommt, dann muss das Haus ...
Nun war es umgekehrt: Die Familien Blum, Gropper und Sturm postierten sich entlang der neuen Route im Bereich Lindenstraße und Bergenstetter Weg, um die Faschingsgesellschaft mit Süßigkeiten oder Schnäpschen zu bewirten. Spendierfreudig auch die Familien Dopfer und Ehrentreich, an deren Häusern der fröhliche Umzug dann direkt vorbeimarschierte. Gabi Ehrentreich machte erstmals bei dem Brauch im Dorf mit.

Dessen Anfänge genauso wie der des Kinderfaschingsumzugs selbst keiner mehr so richtig weiß, aber seit jeher kennt. Sie sagt: „Heuer haben wir die Gelegenheit dazu, und weil uns am Erhalt dieser Dorftradition gelegen ist, machen wir mit.“ Nachdem alle bei der angebotenen Verköstigung zugegriffen haben, kamen sie und ihre Leute ebenfalls in den Genuss eines Standkonzertes. Nach einer guten Stunde endete der Umzug in der Sporthalle. Dort wartete auf die hungrigen Mäschkerle eine stärkende Brotzeit und auf die anderen ein Unterhaltungsprogramm mit Vorführungen und viel Gaudi. Die Faschingsparty zog sich bis in den Abend hinein.
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