Als Hans Doll mager und abgezehrt aus kurzer Kriegsgefangenschaft heim nach Vöhringen kam, traf er auf der Straße seine Mutter: „Bub, du lebst noch“, sagte sie. Dabei hätte er sie vielmehr das Gleiche fragen können, denn um ein Haar hätte er seine Familie nicht mehr wieder gesehen. Bei den vergleichsweise leichten Kämpfen an der Iller in den Tagen des 24. und 25. April 1945 war eine Granate direkt vor dem Fenster des Kellers gelandet, in dem Dolls Familie Schutz gesucht hatte. Doch wie durch ein Wunder explodierte das Geschoss nicht. „Die wären alle tot gewesen“, sagt der heute 96-Jährige. Er selbst war zu dieser Zeit beim Reichsarbeitsdient in Immenstadt stationiert und dachte immer wieder: „Hoffentlich kommen meine Eltern davon.“ Für ihn endete der Krieg vollkommen unspektakulär. Doch bis er wieder daheim in Vöhringen war, verging noch geraume Zeit.
Vöhringen
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden