Es waren vier Kerzen, welche eine nach der anderen aufhörte, zu brennen. Sie sähen keinen Sinn mehr darin, der Menschheit zu leuchten. So erlosch das Feuer des Friedens, des Glaubens und der Liebe. Allein das Licht der Hoffnung glomm noch ein wenig vor sich hin, als ein Kind den Raum betrat. Vorweihnachtliche Gedichte und Geschichten wie diese wechselten bei der Herbergssuche im Weißenhorner Pfarrgarten ab mit winterlichen Klängen der Bubenhausener Alphornbläser.
Liebevoll geschmückte Krippen bildeten zusammen mit den, aus Holz gefertigten Tieren aus dem Schafstall den Anziehungspunkt vor allem für die zahlreichen, am Freitagabend gekommenen Kinder. Für die Erwachsenen gab es stattdessen Glühwein und einen überaus schmackhaften Schokolade-Weihnachtslikör. Doch zunächst wagte Stadtpfarrer Lothar Hartmann eine Premiere: In einem Singspiel stellte er zusammen mit Schwester Erika Braun (Maria) und Ulrich Hoffmann (Josef) die Geschichte der Herbergssuche dar, wobei der Geistliche selbst jeweils den Part der bösen Herbergsväter übernahm. Unter den Anwesenden wurde die Aufführung auf alle Fälle mit Begeisterung aufgenommen. Natürlich sollte auch mitgesungen werden, wobei sich das Publikum trotz nicht vorhandener Notenblätter als überraschend textsicher erwies.
Obige Geschichte ist noch nicht zu Ende: Nachdem das Kind all die erloschenen Kerzen sah, beschwor es die einzige, noch schwach glimmende Flamme der Hoffnung, die anderen Feuer wieder zum Leuchten zu bringen. So geschah es dann auch, denn solange nur ein Funken Hoffnung besteht, ist es noch nicht zu spät.
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