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Wahlen
23.09.2013

Analyse: Lindner soll FDP-Comeback organisieren

Große Aufgabe: Christian Lindner soll als neuer FDP-Chef die Partei aus dem Tal der Tränen führen.
Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

Viele haben den Schock noch gar nicht realisiert. Zum letzten Mal sitzen bei der FDP Minister, Abgeordnete und Mitarbeiter im Reichstag zusammen. Wie wickelt man eine Bundestagspartei ab? Den Neuanfang traut sich ein junger Mann namens Lindner zu.

Am Tag nach der historischen Demütigung streiken auch noch die Fahrstühle bei der FDP. Ex-Fraktionschef Rainer Brüderle quält sich zu seiner letzten Sitzung im Reichstag die Treppen hoch. Philipp Rösler schaut auf dem langen Flur immer wieder unsicher zur Seite, als ob es noch irgendwo einen Ausweg für ihn geben könnte.

Hinter der dunkelroten Tür des Protokollsaals 2 übernimmt der Parteichef - wie schon bei der Wahlparty am Sonntagabend - vor versammeltem Präsidium die Verantwortung für die Katastrophe der Liberalen. Das Wort Rücktritt will ihm zunächst aber nicht über die Lippen kommen, schildern Anwesende später übereinstimmend die Szenerie.

"Er hat rumgeeiert", meint einer von ihnen unfreundlich. Andere bitten um Verständnis für den 40-jährigen Vorsitzenden, der seine Entscheidung auch vor Fraktion und Vorstand ausführlich habe darlegen wollen. Dort und in einer Pressekonferenz kündigt Rösler, für den am Sonntag eine Welt zusammenbrach, schließlich das Unvermeidliche an.

Verständlich, dass so kurz nach der Wahl viele wie Rösler mit dem harten politischen Schicksal hadern. Minister und 93 Abgeordnete sind ihre Jobs los. Viel härter trifft es ihre 500 bis 600 Mitarbeiter, von denen die meisten über Nacht arbeitslos geworden sind.

So sei die Sitzung des Vorstandes stellenweise noch von einem Stück trotziger Realitätsverweigerung geprägt gewesen, heißt es. Eine sehr kurze Nacht reichte wohl bei einigen nicht aus, um neben dem persönlichen Schicksal die Tragweite des 22. September für die FDP und die Idee des Liberalismus als eigenständiger politischer Kraft zu überblicken.

Dazu zählt Guido Westerwelle sicher nicht. Der Ex-Parteichef und Noch-Außenminister aber sitzt still in der Ecke, ohne Wortmeldung. Viele kreiden ihm den beispiellosen Absturz von 14,6 Prozent vor vier Jahren auf nur noch 4,8 Prozent mit an. Von den gebrochenen Steuerversprechen habe sich die FDP nie wieder richtig erholt. Diese Hypothek sei zu groß gewesen. So wusste Westerwelle wohl, warum er schwieg.

Generalsekretär Patrick Döring knöpft sich hingegen lautstark den Euro-Kritiker Frank Schäffler vor. Dabei muss die Partei jetzt höllisch aufpassen, dass ihr starker ordnungsliberaler Flügel nicht zur Wahlüberraschung AfD oder zur bärenstarken Union überläuft, die im Bundestag nun fast alleine die bürgerliche Mitte vertreten kann.

Der Rauswurf der FDP aus dem Bundestag wird als tiefer Einschnitt in die deutsche Nachkriegsgeschichte eingehen. Gegründet 1948 in Heppenheim war sie immer im Parlament und so lange in Regierungsverantwortung wie keine andere Partei. Ihr Gründungsvorsitzende Theodor Heuss wurde erster Bundespräsident.

Widerstand war die stolze FDP gewohnt. Kanzler Konrad Adenauer (CDU) drohte wiederholt, mit einem neuen Wahlrecht die kleine Partei zu entmachten. An der Seite der CDU formte die FDP die soziale Marktwirtschaft. Mit ihren Stimmen wurde 1969 Willy Brandt zum ersten SPD-Kanzler gewählt, die Ostpolitik vorangetrieben. Später liefen die Liberalen zur CDU von Helmut Kohl über. Bei der Einheit war FDP-Außenminister Hans-Dietrich Genscher die prägende Figur neben Kohl.

Christian Lindner beruft sich am Montag auf dieses beeindruckende liberale Erbe, das Millionen Wähler kaum mehr interessiert. Der 34-Jährige ist der neue starke Mann in einer kraftlosen FDP. Außer in Düsseldorf, wo er die Landtagsfraktion anführt, sitzt die Partei noch in acht weiteren Landesparlamenten. Erfahrene Landespolitiker wie Holger Zastrow in Sachsen, Stefan Birkner in Niedersachsen oder Wolfgang Kubicki in Schleswig-Holstein müssen die FDP mit im Spiel halten.

Kubicki ist es, der Lindner schon am Morgen nach vorne schiebt. Einige Spitzenleute wollen tatsächlich den Neuanfang vertagen, das Schock-Ergebnis und die gescheiterte Zweitstimmen-Bettelei sacken lassen. Nicht mit Kubicki. Er warnt gewohnt dramatisch, dass die Partei verdunsten werde, wenn jetzt nicht die Medienaufmerksamkeit pro Lindner genutzt werde.

Im Gegenzug könnte Lindner den schillernden und wohlhabenden Steuerstrafrechtler aus Kiel zum ehrenamtlichen Generalsekretär bestellen. Der künftige Parteichef Lindner tritt zum Abschluss des letzten großen FDP-Tages demütig, aber selbstbewusst vor die Kameras. Er wolle die Partei zurück in den Bundestag führen. Ein sehr langer Weg mit ungewissem Ende liegt vor ihm. (dpa)

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