Kommentar: Bußgelder sind wie Einladung zum Falschparken
Bei Fußballspielen sind die Straßen rund um das Stadion zugeparkt. Denn die Bußgelder für Falschparker sind nur fast so hoch wie die Parkgebühren.
Es ist ein andauerndes Ärgernis für die Bewohner des Neubaugebiets südlich der Friedrich-Ebert-Straße. Bei Heimspielen des FC Augsburg sind ihre Straßen regelmäßig zugeparkt. Nicht nur die regulären Stellplätze, sondern auch alle möglichen Grünstreifen.
In den ersten Jahren war es eine Blechlawine, die sich in das Viertel ergoss. Das hat sich inzwischen gebessert. Die Stadt hat die Beschwerden der Menschen ernst genommen und darauf reagiert. Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und der Verkehrsüberwachung sind da und kontrollieren.
Allerdings: Die städtischen Strafzettel-Verteiler kassieren eher eine Art Parkgebühr, als dass sie den Autofahrern einen Denkzettel verpassen. Das Verwarnungsgeld ist in aller Regel gleich hoch wie die Parkgebühr rund ums Stadion.
Stadt sind die Hände gebunden
Was wie ein schlechter Witz klingt, ist Realität. Mann kann darauf warten, bis die Parkgebühren die Bußgelder womöglich sogar überholen. Es ist ja fast eine Einladung zum Falschparken. Und es belegt wieder einmal vor allem eines: Die Bußgelder im Verkehr sind zu niedrig.
Das gilt für Parkverstöße und erst recht für zu schnelles Fahren. Der Stadt sind dabei aber die Hände gebunden. Die Bußgelder für Verkehrsverstöße sind bundesweit einheitlich festgelegt. Daran muss die Stadt sich halten – auch wenn es, wie in diesem Beispiel, absurd anmutet.
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Dieses Phänomen tritt auch rund um den Plärrer auf. Hier wie dort zeigt die Stadt meiner Meinung nach aber kein gesteigertes Interesse die Verkehrssünder aber überhaupt zu bestrafen.
Erschwerend kommt hinzu, dass mit der Tarifreform bei der Straßenbahn ein falsches Zeichen gesetzt wurde.