Freiwilliges Soziales Jahr: Was Corinna in der Kita erlebt
Wer in Augsburg ein Freiwilliges Soziales Jahr machen möchte, hat viel Auswahl. K!ar.Texterin Corinna Peter hat sich für eine Kindertagesstätte entschieden.
Lautes Gelächter, Kinderstimmen und viele verschiedene Geräusche sind zu hören. Kinder sitzen an den kleinen Tischen, spielen, rennen durch den Raum. An den Wänden der integrativen Kindertagesstätte Zirbelzwerge hängen bunte Bilder und Fotos. Mittendrin im Trubel der spielenden Kinder steht Corinna Peter. Die 16-Jährige absolviert in der Einrichtung ein einjähriges Praktikum im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres, kurz FSJ genannt. Nach ihrem Abschluss an der Mittelschule in Kissing wollte die 16-Jährige ausprobieren, ob der Beruf der Erzieherin etwas für sie sein könnte. Außerdem wollte Corinna in dem Jahr nach ihrem Schulabschluss nebenbei Zeit für andere Dinge, wie ihren Führerschein, haben.
Wie kam Corinna für ihr FSJ zu den Zirbelzwergen?
Corinna selbst wusste am Anfang gar nicht, wo Interessierte überall ein FSJ machen können. "Mittlerweile weiß ich, dass ein FSJ auch im Krankenhaus, beim Rettungsdienst, im Alten- oder Flüchtlingsheim oder in einem Jugendzentrum möglich ist", erzählt sie. Für manche Einsatzstellen müssen die FSJler allerdings bereits 18 Jahre alt sein. Corinna entschied sich auf den Vorschlag ihrer Mutter hin für den Kindergarten. "Und weil ich dachte, dass ich dort bestimmt sehr viel Spaß haben werde", ergänzt Corinna.
Ihre Hoffnung war, dass sie während ihres Einsatzes herausfinden kann, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Auf die Zirbelzwerge kam Corinna über das Bayerische Rote Kreuz (BRK). Es ist Träger der Kita und vermittelt verschiedene Einsatzstellen für ein FSJ. Corinna durfte sich mehrere Einrichtungen anschauen und schließlich entscheiden, wo sie ihr FSJ absolvieren wollte.
Was gefällt Corinna an ihrer Arbeit in der Kita besonders gut? "Ich finde es toll, dass hier Therapiehunde eingesetzt werden", erzählt Corinna. "Ganz allgemein gefällt mir der Umgang mit den Kindern super." Manche Kinder bei den Zirbelzwergen haben eine Behinderung. Auch damit kann Corinna gut umgehen. Am Anfang war es für die FSJlerin jedoch eine große Umstellung von der Schule auf die Arbeit. "Die vom BRK veranstalteten Seminare waren für mich sehr hilfreich bei der Umgewöhnung", sagt Corinna. Die Seminare finden insgesamt fünfmal im Jahr für jeweils eine Woche statt. Zusammen mit etwa 35 anderen Jugendlichen und Betreuern werden unter anderem Aufgaben zur Förderung der Teamfähigkeit bewältigt.
Eines kann die 16-Jährige schon jetzt auf alle Fälle sagen: Durch ihr FSJ ist sie viel selbstbewusster und offener geworden. Corinna hat Erfahrungen im Umgang mit den Kindern und Eltern gemacht und viel Neues gelernt, etwa durch die Arbeit mit den Therapiehunden. "Die Hunde sind bei den Kindern sehr beliebt", erzählt Corinna. Bevor die Tiere jedoch zeitweise bei den Kindern sein dürfen, müssen sie eine siebenmonatige Ausbildung durchlaufen. Voraussetzung dafür ist wiederum ein Wesenstest, erklärt die Einrichtungsleiterin der Zirbelzwerge, Lea Erhard.
Corinna empfiehlt, es einfach mal auszuprobieren
Auch ihre Kreativität kann Corinna während ihres FSJs ausleben. Der Alltag in der Kita erfordert davon jede Menge, wenn im Morgenkreis Lieder gesungen und über Themen wie den Frühling mit den Kindern gesprochen wird. Am Nachmittag basteln oft alle gemeinsam. Durch ihr FSJ hat Corinna erfahren, dass sie sich gut in andere Menschen hineinversetzen kann. Und sie hat gemerkt, dass sie doch lieber ihrem lang gehegten Traum, zum Rettungsdienst der Bundeswehr zu gehen, nachgehen möchte. "Das kann ich mir fürs ganze Leben vorstellen", sagt die Praktikantin.
Allen, die ein FSJ beginnen wollen, rät Corinna, sich an das BRK zu wenden und es einfach einmal auszuprobieren. Nach dem Probearbeiten können Interessierte immer noch entscheiden, ob sie das FSJ machen möchten oder nicht, versichert Corinna. Lea Erhard, die Leiterin der Kita Zirbelzwerge, will auch weiterhin Praktikanten beschäftigen, da die FSJler eine große Unterstützung und die Hauptbezugspersonen für die Kinder seien. "Die FSJler sind vollwertiges Personal und eine Bereicherung für die Einrichtung", sagt Lea Erhard und blickt dabei fast stolz auf Corinna.
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