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Unterallgäu
25.01.2019

„Ich will dazugehören“

Zusammen stehen sie auf dem Schulhof – und am liebsten möchte man dazugehören. Aus diesem Grund machen Jugendliche oft Dinge, die sie eigentlich gar nicht wollen. Gruppenzwang hat sicher jeder junge Mensch schon einmal miterlebt.
Foto: picture alliance/Armin Weigel

Gruppenzwang ist vor allem im Jugendalter ein weitverbreitetes Problem. Experten erklären, wie es dazu kommt und wie man die Folgen verhindern kann.

Versammelt in einem Kreis stehen sie in der Pause auf dem Schulhof. Lachen, lästern über Außenseiter. Eine Zigarette in der Hand. „Willst du auch eine?“ Du nimmst das Angebot an – nicht, weil du gerne rauchst, sondern, um zur Gruppe dazuzugehören. Du möchtest beliebt sein. Wie alle anderen auch. Denn viele Jugendliche kennen Situationen wie diese, haben sie vielleicht schon selbst miterlebt: Der Einzelne passt sich an das Verhalten einer größeren Gemeinschaft an, damit er nicht alleine dasteht. Auch wenn er sich dabei verstellen muss.

Ira Thon, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie aus dem Raum Augsburg, ist mit dem Phänomen Gruppenzwang vertraut. Sie erklärt: „Der Wunsch der Zugehörigkeit und die Angst vor Zurückweisung treten vor allem in Zeiträumen der Identitätsfindung auf. Man grenzt sich von den Eltern ab, während man gleichzeitig Kontakt zu Jungen und Mädchen im selben Alter und mit gleichen Interessen sucht.“ Die Expertin ist sich sicher, dass das Bedürfnis, in einer Gruppe Sicherheit zu finden, evolutionsbiologisch ist. Demnach sichert die Gruppe das Überleben des Einzelnen. Dies verleiht einer Gruppe gewisse Macht und führt, vor allem bei unsicheren Personen, zu dem Gefühl, sich anpassen zu müssen. „Ein Teufelskreis“, sagt Ira Thon. „Selbstunsicheres Verhalten bewirkt oft auch beim Gegenüber Unsicherheit, die von außen wiederum als Ablehnung interpretiert wird.“

Klassische Mutproben sind nicht mehr üblich

Frank Thon, Mediator, Elterncoach und Kinderschutzfachkraft in einer Facharztpraxis, in der außerdem Psychologinnen, Psychotherapeutinnen und eine Sozialpädagogin angestellt sind, sieht einen deutlichen Unterschied zum Gruppenzwang, wie man ihn noch vor einigen Jahrzehnten definiert hat: „Die klassischen Mutproben, die es damals gab, sind nicht mehr üblich“, sagt er. Heutzutage bestehe Gruppenzwang eher darin, seinen Charakter zu verändern und so zu tun, als sei man jemand anders.

Durch diesen ständigen Druck der Anpassung entsteht bei den Betroffenen eine dauerhafte Anspannung und ebenso erhöhter Stress. Die Folge kann laut Ira Thon eine Veränderung „des Gehirnstoffwechsels und der Gehirnmorphologie“ sein, die zu krankhaften Ängsten und Depressionen führen kann. Um solche schwerwiegenden Folgen zu verhindern, sollte man als Betroffener, aber auch als Angehöriger frühzeitig dafür sorgen, den Teufelskreis des Gruppenzwangs zu unterbrechen.

Erkenntnis ist dabei oft schon der erste Schritt zur Besserung. „Bin ich ich oder bin ich der, der ich für andere sein soll?“ Ira Thon rät Jugendlichen dazu, sich diese Frage selbst zu stellen. „Man sollte sich immer fragen, ob man Dinge auch tun würde, wenn es die Gruppe nicht gäbe“, rät die Medizinerin. Nach der Erkenntnis sei der Kontakt zu vertrauensvollen Bezugspersonen sehr wichtig. Man sollte sich mit den Menschen unterhalten, die einem das Gefühl geben, angenommen zu werden. „Wichtig ist, sich seine eigene Meinung zu bilden und sich von Meinungen in der Gruppe abgrenzen zu können“, bekräftigt die Fachfrau. Sie empfiehlt außerdem, Gespräche mit Beratungsstellen oder Schulpsychologen anzunehmen, um sich über sich und die eigene Situation klar zu werden. In Thons Praxis stehen Mitarbeiter mit unterschiedlichen Professionen für Gespräche zur Verfügung.

Angehörige können Betroffenen zeigen, dass sie für sie da sind

Auch als Angehöriger kann man von Gruppenzwang Betroffenen helfen. In diesem Zusammenhang sei es von Bedeutung, sagt Ira Thon, das Gefühl herzustellen, genauso angenommen zu werden, wie man eben sei – ohne sich verstellen zu müssen. „Einerseits sollte man als Elternteil oder Bekannter dem Jugendlichen immer genug Autonomie und Selbstverantwortung überlassen. Andererseits sollte man die Person immer wissen lassen, dass man für sie da ist.“

Vertrauliche Gespräche anzubieten und von eigenen Erfahrungen zu erzählen, das kann oft schon weiterhelfen. Auf diese Weise bekommt der Betroffene mitgeteilt, dass er nicht alleine ist. Und keinen Grund hat, sich für eine Gruppe verstellen zu müssen. Dieses Bewusstsein ändere die komplette Wahrnehmung des Einzelnen, erklärt die Fachärztin: „Die Gruppe hat immer nur den Einfluss, den man ihr selbst gibt“, fasst Ira Thon zusammen. \u0009"Senf dazu!

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