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Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

Idee für den Hochsommer: Einfach ein paar winterliche Vokabeln pauken. Damit kommt man bei den ersten Vokabeltests im neuen Schuljahr vielleicht ein bisschen weniger ins Schwitzen.

Lernhilfe
01.08.2018

Mit diesen Tipps lässt sich jede Fremdsprache meistern

Von Heike Scherer

Ob ein paar Sätze für den Sommerurlaub oder Vokabeln für das kommende Schuljahr: Eine Expertin erklärt, wie man am besten eine Sprache lernt.

Seit 13 Jahren gibt unsere Autorin Nachhilfe in den Fächern Englisch und Französisch. Sie findet, mit Büchern, Filmen, Serien oder Computerprogrammen kann das Lernen sogar Spaß machen. Viele Schüler, die bei ihr Hilfe suchen, stellen dieselben Fragen. Hier beantwortet die Nachhilfelehrerin die wichtigsten.

Wie bekomme ich am schnellsten die fremden Wörter in meinen Kopf?

Die Fremdsprache sollte täglich angewandt werden. Für das Vokabellernen bedeutet das: Neue Wörter sofort lernen und so lange wiederholen, bis sie gut sitzen. Einmal monatlich und vor Prüfungen sollten Vokabeln alter Lektionen noch einmal aufgefrischt werden. Ich empfehle dafür den guten alten Karteikasten. Zwar gibt es mit der Software „Phase 6“ ein Programm für den Computer. Viele meiner Schüler geben mit diesem Programm das lernen aber sehr schnell auf. Denn das Programm verlangt, dass man die Wörter sehr oft wiederholt. Auch mit einem Vokabelheft lässt sich lernen. Allerdings sollten die Schüler die Wörter, die sie nicht wussten, auf ein Blatt Papier schreiben. Und in die nächsten Tage so lange üben, bis sie sie e beherrschen. Unregelmäßige Verben würde ich mindestens einmal im Monat und vor Prüfungen durchgehen. Außerdem empfehle ich, täglich ein paar Sätze in der Fremdsprache laut zu lesen und einmal in der Woche einen kurzen Aufsatz zu schreiben.

Welche Medien helfen am meisten, besser in der Fremdsprache zu werden?

Filme und Serien sind im Original meistens auf Englisch. Wer Probleme hat, die Wörter zu verstehen, kann zusätzlich Untertitel einschalten. Für viele ist das amerikanische Englisch schwieriger zu verstehen ist. In dem Fall empfiehlt es sich, britische Filme anzusehen. Einfacher als Filme sind meistens Serien zu verstehen. Zum Beispiel „Pretty Little Liars“, „Riverdale“ oder „Stranger Things“, die sehen sich meine Kinder sehr gerne an. Wer Bücher in einer Fremdsprachen liest, sollte darauf achten, dass es im Original in dieser Sprache erschienen ist. Jugendbücher wie die Harry-Potter-reihe sind einfacher zu lesen als die für Erwachsene. Ein großer Vorteil ist es auch, wenn man Freunde in England oder Frankreich hat, mit denen man regelmäßig schreibt. Diese Freunde helfen auch, wenn man für eine mündliche Prüfung Fragen vorbereiten oder einen Lebenslauf verfassen muss. Man kann sie auch fragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob ein Satz, den man geschrieben hat, so von einem Muttersprachler gesagt würde.

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Ist es schwierig, zwei Fremdsprachen gleichzeitig zu erlernen?

Ich finde, dass es nicht schwierig ist. Man kann versuchen, einen Aufsatz, den man auf Englisch geschrieben hat, ins Französische zu übersetzen. Vor allem beim Vokabellernen stellt man fest, dass die Wörter oft sehr ähnlich sind. Zwei Beispiele: „polite“ -„poli“ (höflich) oder „to arrive“ - „arriver“ (ankommen).

Wie lange muss ich üben, um sich mit einem Muttersprachler gut verständigen zu können?

Bei Englisch geht das sehr schnell. Als ich klein war, lebten im Augsburger Umland viele Amerikaner und da gelang es mir, mich schon nach zwei Jahren Englisch gut mit ihnen zu unterhalten. In Französisch würde ich aber sagen, dass man erst drei Jahre lernen muss, um einen Franzosen gut zu verstehen und ihm schnell antworten zu können.

Wie sinnvoll ist ein Schüleraustausch?

Ich würde jedem empfehlen, falls es möglich ist, an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Dabei ist man gezwungen, täglich in der Fremdsprache zu reden. Man muss sich zum Beispiel im Unterricht beteiligen, sich selbst vorstellen und von der eigenen Heimat erzählen. Bei Exkursionen werden Führungen meistens in der fremden Sprache gehalten. Nach einigen Tagen im Land denkt man manchmal schon gar nicht mehr auf Deutsch. Um die neuen Vokabeln auch langfristig zu behalten, sollte man die neuen Wörter notieren und regelmäßig wiederholen.

Wie bereite ich mich optimal auf eine große Prüfung vor?

Erst einmal muss man genügend Zeit für die Vorbereitung einplanen. Mindestens ein bis anderthalb Monate vor der Prüfung sollte man intensiv lernen: täglich 45 bis 60 Minuten. Zuerst empfehle ich, den Wortschatz nach Sachgebieten zu wiederholen. Dafür gibt es Fachbücher. Als nächstes stehen die unregelmäßigen Verben und die wichtigsten Grammatikkapitel auf dem Plan. Danach sollte man täglich eine Aufgabe aus einem Buch zur Prüfungsvorbereitung lösen. Den mündlichen Teil sollte man unbedingt mit einem Partner üben.

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