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40 Jahre Freundschaft: Jubiläum der Partnerschaft zwischen Thannhausen und Mestlin

Thannhausen

40 Jahre gelebte Freundschaft zwischen Thannhausen und Mestlin

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    Mit diesem fast 100 Jahre alten Museums-Trambahnwagen überraschte Heiko Roos (gelbes Shirt) die Gäste aus Thannhausen und zeigte ihnen das schöne Schwerin im Vorbeifahren.
    Mit diesem fast 100 Jahre alten Museums-Trambahnwagen überraschte Heiko Roos (gelbes Shirt) die Gäste aus Thannhausen und zeigte ihnen das schöne Schwerin im Vorbeifahren. Foto: Sylvia Miller

    Es sind vierzig Jahre her, dass die Evangelische Kirchengemeinde Thannhausen eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde in Mestlin pflegt – einer evangelischen Oase in der ehemaligen DDR, etwa 40 Kilometer südöstlich der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin. Galt diese Verbindung zunächst der moralischen und materiellen Unterstützung der aus nahezu einem Dutzend Orten bestehenden Kirchengemeinde, so haben sich im Laufe der Jahre persönliche Beziehungen zwischen beiden Gemeinden entwickelt, die noch heute anhalten.

    Besuche von Thannhauser Evangelischen bei den Mecklenburgern und umgekehrt erhalten diese gewachsene Freundschaft und geben den jeweiligen Besuchsgruppen zudem Einblick in Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der anderen Region. So waren Thannhauser bereits in Schwerin, in der Hansestadt Wismar an der Ostsee oder auch im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Die Mestliner wiederum wurden von ihren schwäbischen Gastgebern nach Ulm, nach Augsburg oder auch nach Neuschwanstein und Kloster Ettal sowie Schloss Linderhof, aber auch ins Webereimuseum nach Ziemetshausen „entführt“.

    Partnerschaft zwischen Thannhausen und Mestlin: 40 Jahre Freundschaft und Austausch erleben

    Mit etwas Verspätung konnte nun das vierzigjährige Bestehen der 1984 begründeten Partnerschaft begangen werden. Dazu reiste eine Abordnung von sieben Personen der Kirchengemeinde Thannhausen – ohne ihren aus dienstlichen Gründen verhinderten Pfarrer Ingo Zwinkau – an Nürnberg, Leipzig und Berlin vorbei nach Mestlin. Der Empfang dort nach zehnstündiger Fahrt war wieder überaus herzlich. Pastor Kornelius Taetow mit Ehefrau und einige Mitglieder der dortigen Kirchengemeinde hatten eine kräftige Stärkung für die sieben Schwaben nach ihrer langen Reise vorbereitet. Erste Grußbotschaften und Erinnerungen vom letzten Zusammentreffen in Thannhausen wurden ausgetauscht.

    Peter Voh (rechts) bedankte sich nach dem Gottesdienst in der Kirche zu Mestlin bei Pastor Kornelius Taetow für den ergreifenden Festgottesdienst und die tolle Aufnahme der Schwaben.
    Peter Voh (rechts) bedankte sich nach dem Gottesdienst in der Kirche zu Mestlin bei Pastor Kornelius Taetow für den ergreifenden Festgottesdienst und die tolle Aufnahme der Schwaben. Foto: Sylvia Miller

    Für Samstagmittag hatte sich der Gastgeber etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Mitglied der Mestliner Kirchengemeinde ist in leitender Stellung beim Straßenbahnbetrieb in Schwerin tätig und fuhr mit seinen Gästen in einem historischen Triebwagen aus dem Jahr 1926 (siehe Foto) kreuz und quer durch die mecklenburgische Landeshauptstadt – und so auch ganz nah am herrlichen Schloss vorbei. Nach einer Mittagsrast im Schloss-Café begab man sich zu Fuß in die Altstadt und besichtigte auch den Dom von Schwerin.

    Bayerischer Leberkäs, Brezen und Weizenbier

    Der Samstagabend galt dann dem Jubiläum der Partnerschaft im illuminierten Pfarrgarten. Die Thannhauser trugen mit ihrem Gastgeschenk – bayerischer Leberkäse und Brezen sowie Weizenbier – zum Gelingen bei. Dazu überreichte die Gruppe an Pastor Taetow und seine Kirchengemeinde ein Album mit markanten Bildern der letzten zwanzig Jahre von den jeweiligen Besuchen – eine eindrucksvolle Halbzeitbilanz der langen Freundschaft und ein schöner Abend der Erinnerung. Sonntagvormittag gestaltete Pastor Taetow einen festlichen Gottesdienst, in dessen Predigttext die Partnerschaft und das gegenseitige Verstehen im Mittelpunkt standen. Zu Ehren der Gäste spielte der dortige Regionalkantor mehr als meisterlich auf der wohlklingenden Verschueren-Orgel.

    Nachmittags wurden die vier in den letzten Jahren mit großem Aufwand restaurierten Feldsteinkirchen im Umkreis besucht. Die historische, aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche in Below mit hölzernem Turm und jahrhundertealten Wandmalereien hat die Schwaben dabei besonders beeindruckt.

    Den Abschiedsabend am Sonntag gestaltete Pastor Taetow mit Bildern aus dem Fundus seiner Kirchengemeinde auf der Leinwand. Das fröhliche Beisammensein zog sich – wen wundert es – bis tief in die Nacht hinein. Und mit einem kräftigen Frühstück vor der Heimreise wurden die wackeren Schwaben von ihren Gastgebern herzlich verabschiedet. Man versprach sich, die Mestliner im nächsten Jahr genauso herzlich wieder in Thannhausen zu begrüßen – in der stillen Hoffnung und mit dem Wunsch, dass bis dahin, nach der altersbedingten Verabschiedung von Pfarrer Ingo Zwinkau, wieder ein Pfarrer ins evangelische Pfarrhaus einzieht. (AZ)

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