Als Briefe noch mit der Geschwindigkeit von Pferden reisten
Einst war im Hotel „Schreieggs Post“ in Thannhausen die königlich-bayerische Posthalterei untergebracht. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Postkutsche allmählich ausgedient.
Die Arbeiter staunten nicht schlecht, als sie beim Ausschachten im Zuge der Renovierung des Hotels Post auf ein großes Skelett stießen. Zuerst dachten sie es handle sich um einen fossilen Saurierfund, doch ganz so alt waren die Knochen dann doch nicht. Es handelte sich um ein Pferdeskelett. Etwa hundert Jahre hatten die Gebeine im Boden überdauert, bis die Arbeiter die Totenruhe störten. Hinter dem heutigen Hotel in der Thannhauser Bahnhofstraße befand sich einst der Pferdestall der dort angesiedelten königlich-bayerischen Posthalterei.
Die "strenge Strecke" setzt den Pferden ziemlich zu
Mit der Tierverwertung nahm man es damals noch nicht ganz so genau wie heute. Starb eines der Tiere, wurde der Kadaver meist in eine Grube im Hof geworfen und verscharrt. Offenbar kam es häufiger vor, dass Pferde der königlichen Posthalterei auf diese Weise ihr Ende fanden. Theodor Schreiegg, seit 1909 Pächter der Posthalterei, beklagt sich in einem Schreiben aus dem Jahre 1917 bei der Oberpostdirektion in Augsburg darüber, dass die Tiere, die ihm für den Postverkehr zur Verfügung gestellt werden, allesamt in einem beklagenswerten Zustand seien. Die „strenge Strecke“ zwischen Thannhausen und Jettingen, wo die nächste Posthalterei auf dem Weg nach Norden lag, setze den alten Kleppern offenbar ziemlich zu. Außerdem gab es Probleme mit der Fütterung. Schreiegg drohte sogar mit der Kündigung des Pachtverhältnisses, sollte sich die Situation nicht bald verbessern. Aufwand und Ertrag gerieten allmählich ins Missverhältnis. Woran nicht allein die klapprigen Mähren schuld waren.
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