Als die Fugger Ingstetten den Krieg erklärten
Ingstetten Der Roggenburger Ortsteil könnte heute Markt sein - vielleicht sogar eine Stadt. Wenn die Fugger den Bewohnern vor rund 500 Jahren nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. So wurden damals die Weichen für eine doch eher geruhsame Zukunft gestellt. Ein Blick in die spannende Geschichte Ingstettens.
Der Abt des Prämonstratenser Klosters Roggenburg "Jodokus" (1507 bis 1528) hatte erkannt, dass ein Marktrecht für seine Klostergemeinde bedeutsam sein würde. Auf seine Bitte hin verlieh Kaiser Maximilian I. dem Dorfe Ingstetten im Jahre 1513 die "Marktgerechtigkeit" für zwei Jahrmärkte und für einen Wochenmarkt. Zugleich erlaubte er dem Gotteshaus Roggenburg, "den Blutbann und die Freiheit zu Roggenburg oder in einem anderen Klosterort das hohe Gericht mit Stock und Galgen aufzurichten", wie Roggenburgs Heimatforscher und Altbürgermeister Adolf Thoma aus alten Aufzeichnungen berichtet. Angesichts der fuggerschen Herrschaft in Weißenhorn betonte Kaiser Maximilian jedoch, dass das Ingstetter Marktrecht "den Jahr- und Wochenmärkten der Städte, Märkte und Dörfer in einer Meil Wegs um Ingstetten gelegen ohne Schaden sein sollte". Obwohl Ingstetten nach damaligen Maßstäben recht weit von Weißenhorn entfernt lag, war das neue Marktrecht den Fuggern ein Dorn im Kaufmannsauge. Einer der beiden Jahrmärkte war nämlich auf den 14. Oktober angesetzt, zwei Tage vor dem alten Weißenhorner Gallusmarkt. Die Ingstetter hatten bereits Vorbereitungen für ihren Markt getroffen und "mit Gwand und anderer Wehr auf diesen Tag ein Armbrustschießen angesetzt".
Deshalb ließen die Fugger in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1513 eine bewaffnete Streitmacht von 60 Reitern und 500 Fußknechten vor dem Roggenburger Kloster aufmarschieren. Veit von Rechberg zu Waldstetten und zwei Ulmer Ratsherren vermittelten den "Frieden" zwischen Roggenburg und Weißenhorn.
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