Jazz und Boogie unter schwäbischem Gebälk
Alexandra Jörg sucht in Krumbach den noch engeren Kontakt zum Publikum. Wie die Sängerin ihre Zuhörer in Stimmung bringt
Im Jahr 2019 begann die musikalische Emanzipation von Alexandra Jörg. Die Jahre zuvor hatte sie sich als Sängerin bei Auftritten mit bekannten Formationen in der Region einen Namen gemacht. Unter dem Titel „Nimm dich in Acht vor blonden Frau’n“ organisierte sie im Januar 2019 ihr erstes eigenes Konzert auf der Bühne im Krumbacher Schloss, das sie aufgrund der starken Nachfrage im Stadtsaal mit großem Erfolg wiederholte. 2020 geht die experimentierfreudige Künstlerin neue Wege und sucht den noch unmittelbareren Kontakt zum Publikum. Ihr jüngster Auftritt unter dem Titel „Fly me to the Moon – ein Abend wie in Amerika“ widmete sich der Filmmusik aus Hollywood von den 30er bis zu den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Swing, Jazz, Boogie, Bossa, Tango, Rock’n’ Roll, die musikalische Palette war denkbar weit. Der markanteste Unterschied zu den bisherigen Auftritten von Alexandra Jörg aber bestand darin, dass sie das Publikum zum Tanzen aufforderte. Kein Konzert mit einem vorgegebenen und unveränderbaren Programm sollte der „Amerikanische Abend“ werden. Das musikalische Geschehen sollte sich spontan und beeinflusst durch die Reaktionen des Publikums entwickeln dürfen. Sie sei sehr gespannt, welche Dynamik sich entfalten werde, wie das Publikum auf die Musik reagieren und die Musiker wiederum auf das Publikum eingehen würden, erklärte Alexandra Jörg. Vermutlich wurde sie dann selbst überrascht davon, mit wie viel Begeisterung und Tanzlust ihr musikalischer Vorstoß aufgenommen wurde. Bevor Alexandra Jörg an diesem Abend erstmals das Mikrofon in die Hand nahm, sorgten Dominik Wiedenmann (Piano), Oliver Radke (Kontrabass) und Frank Iacono (Schlagzeug) für Stimmung.
Die drei exzellenten Einzelkönner wachsen immer besser zusammen. Sie demonstrierten eine schier grenzenlose Lust am Improvisieren und Experimentieren. Hier wurde nicht brav musiziert, sondern jeder durfte als Solist seine Fähigkeiten an die Grenzen treiben und die Mitstreiter potenzierten durch eine gewitzte Begleitung alle Effekte. Wer das Dachgebälk und das schwäbische Ambiente des Mundingsaals ausblendete, konnte sich wie in einem Jazzkeller in New Orleans fühlen. Es war ein Erlebnis zu erfahren, was passiert, wenn auf die musikalische Glut dieser drei wunderbaren Musiker die emotional-zündende Stimme von Alexandra Jörg trifft. In allen Variationen war das auszukosten. Das „Fly me to the Moon“ zart und einschmeichelnd, Dean Martins „Sway“ verführerisch, das „Rock around the Clock“ fetzig. So dicht an dieser Musik zu sein, die Körper und Sinne anstachelt, das Publikum nahm es dankbar an. Alexandra Jörg genoss die Reaktionen ihrer Fans bis nach Mitternacht, genoss es, so direkt vom Publikum befeuert zu werden. Simone Munding und ihr Team taten ein Übriges, mit Cocktails, passenden Gerichten und der Verwandlung des Saals in eine Tanzarena das amerikanische Flair wirken zu lassen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.