Beeindruckt von einer „großen Offenheit“
Erwin Reichart wird in Maria Vesperbild offiziell in sein neues Amt eingeführt. Von einem Brückenschlag zwischen dem Allgäu und Mittelschwaben.
Ja, der Nebel. Irgendwie war das klar, dass man am Tag der offiziellen Amtseinführung des neuen Wallfahrtsdirektors Erwin Reichart auch viel über den Nebel sprechen würde. „Vom schönen Allgäu ins neblige Unterland“: So manches Mal bekam Reichart das zu hören, als die Ernennung des Allgäuers zum Maria Vesperbilder Wallfahrtsdirektor bekannt wurde. Und Maria Vesperbild lag am Sonntag tatsächlich im winterlichen Nebel. Doch hier gibt es auch ganz andere Tage und viel mehr Sonne als in Günzburg oder Dillingen, wie Landrat Hubert Hafner versprach. Als dann Ziemetshausens Bürgermeister Anton Birle die Struktur seiner Marktgemeinde vorstellte, erklärte er auch, dass sie mit ihren vielen kleinen Ortsteilen einen durchaus „allgäuerischen“ Charakter habe. Das sind keine schlechten Voraussetzungen für den bekennenden Allgäuer Erwin Reichart an seiner neuen Wirkungsstätte. Seit 1988 war der im Dorf Kleinweiler bei Isny aufgewachsene Reichart Pfarrer in Ebersbach bei Obergünzburg. Er hat mit einem Wechsel in ein neues Amt nicht mehr gerechnet.
Doch, wie Generalvikar Harald Heinrich bei der offiziellen Amtseinführung von Reichart am Sonntag betonte, sei es der „ausdrückliche persönliche Wunsch“ von Bischof Konrad Zdarsa gewesen, dass Reichart die Nachfolge von Wilhelm Imkamp antrete. Freundlich und umgänglich in seiner Art, bezeichnet sich Reichart selbst als „treu-katholisch“. Er sei „kein Revoluzzer“, sagt er beim Empfang nach dem Einführungsgottesdienst – in dem es auch zahlreiche Passagen in lateinischer Sprache gab. Verbindlich in der Form, aber klar an der Tradition orientiert: Bei der Einführung Reicharts wird spürbar, warum die Wahl des Bischofs mit Blick auf die Wallfahrt Maria Vesperbild auf Reichart fiel. Generalvikar Heinrich würdigte die Leistung des „hochverdienten“ Wilhelm Imkamp. Maria Vesperbild sei ein besonderer Ort, den „Glauben in seiner Fülle und Schönheit“ zu verkünden. Es sei ein Ort der Sammlung und der Sendung“. Heinrich ist zuversichtlich, dass Maria Vesperbild bei Reichart „in guten Händen“ sei.
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