
Das Feuer neu entfachen ...
Thannhausen Auf Einladung der katholischen Landvolkbewegung und der Pfarrgemeinde Thannhausen referierte Pfarrer Dr. Michael Mayr, Augsburg zu einem brisanten Thema im gut besuchten Pfarrheim Thannhausen. Landvolkseelsorger Pater Ulrich Keller wies bei der Begrüßung auf die Bedeutung des II. Vatikanischen Konzils damals und heute hin. Wichtige Ziele des Konzils waren Vertiefung christlichen Lebens, zeitgemäße Reform und Öffnung zur Ökumene. Diese Ankündigungen lösten Begeisterungsstürme aus und haben vieles verändert. Doch was ist heute daraus geworden?
Pfarrer Mayr berichtete mit spürbarer Begeisterung von seinen Erfahrungen dieser Zeit. Der Klinikseelsorger, vielen in Erinnerung als engagierter Jugendseelsorger, hat als Zeitzeuge erlebt wie Papst Johannes der XXIII. entgegen aller Erwartungen die Zeichen der Zeit erkannt, die Würde des Menschen und das langsam erwachende Bewusstsein für Menschenrechte geschätzt und mutig gehandelt hat. Nach 1000-jähriger Reformverweigerung habe der damalige Papst das Erwachen aller Völker gegen Kolonialismus und Emanzipation der Frau als Segen empfunden und sei für die "Verheutigung" (Aggironamento) der katholischen Kirche eingetreten. Er sei den Menschen auf Augenhöhe begegnet und wurde zum Papst der Herzen und Bruder aller katholischen Christen und Andersgläubigen. Er habe 2000 Bischöfe zur Mitarbeit motiviert und gegen viele Widerstände ein Konzil erarbeitet. Die Gläubigen bräuchten ein vertieftes Glaubensverständnis und einen Glauben, der das Innerste im Menschen erlösen und befreien könne, so der Referent. Daher müsse sich die Kirche immer weiter erneuern, um eine Kirche Jesu Christi zu bleiben. Christus sagte: "Ich bin gekommen um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! (Lk 12,49)". Dr. Mayr empfindet die Krisen der heutigen Kirche als Chance und ermutigte die Zuhörer mit seinem Referat zur angeregten Diskussion.
Die Beiträge zeugten von brennendem Reformwillen der Gläubigen. Mit Sorge wurde auf Veränderungen in Gemeinden hingewiesen, deren Gottesdienste wieder nach vorkonziliarem Ritus zelebriert und Gemeinschaftserlebnisse verhindert würden. Angesichts zunehmenden Priestermangels sahen die Diskussionsteilnehmer mit großem Bedauern die fehlende Reformbereitschaft der katholischen Kirche. Gläubige erlebten Machtmissbrauch und mangelnde Offenheit, wo Vorbild und Menschenwürde gepredigt würden.
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