Das schlechteste Frühstück gab es nicht in Günzburg
Günzburg Es war eine Geschichte, wie sie sich ein Drehbuchautor nicht hätte besser ausdenken können: Eine 18-jährige Prinzessin wurde gezwungen, einen 41-jährigen Herrscher zu heiraten, den sie abgrundtief hasste. Es war dies die blutjunge Habsburgerin Marie-Louise, die Kaiser Napoleon, den sie noch nie zuvor im Leben gesehen hatte, zur Frau gegeben wurde. Was aber waren die Beweggründe dieser politisch motivierten Verbindung?
Marie-Louises Heimatland Österreich hatte in den Jahren zwischen 1792 und 1809 vier Kriege gegen Frankreich geführt - davon drei Angriffskriege - und hatte nach vier Niederlagen Unsummen an Kriegsreparationen bezahlen und mehrere Millionen Quadratkilometer Land an den Sieger sowie seine Verbündeten abtreten müssen. Günzburg, das 500 Jahre lang zu Vorderösterreich gehört hatte, wurde Bayern zugeschlagen. Unter dem Druck Napoleons hatte Marie-Louises Vater als letzter deutscher Kaiser Franz II. 1806 die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation niederlegen müssen und war seitdem als Franz I. "nur" noch der Kaiser von Österreich.
Unter den Zeichen dieser, die Macht der Habsburger fundamental erschütternden Ereignisse, war die 1791 geborene Marie-Louise aufgewachsen. Als Kind hatte sie zusammen mit ihrem Bruder Franz Karl eine Holzpuppe malträtiert, getreten, geohrfeigt und in die Ecke geworfen, die "Buonaparte" hieß. Den Kaiser der Franzosen bezeichnete sie voll Hass als "Menschenfresser" und "Usurpator". 1805 und 1809, als sie in aller Eile zusammen mit ihrer Familie aus Wien vor den heranrückenden französischen Armeen hatte fliehen müssen, nannte sie die Wanzen in den täglich wechselnden Herbergen "Napoleons".
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