Den Rosenkranz hat sie ihm auf dem Totenbett geschenkt
Pfarrer Mirko Cavar hat den Rosenkranz erhalten, als seine Mutter auf dem Totenbett lag.
„Ich habe keinen Glücksbringer“, erklärt der Münsterhauser Pfarrer Mirko Cavar auf Anfrage. „Das wäre ja auch konträr zu meinem Glauben, wenn ich von einem Gegenstand erwarten würde, dass er mir Glück bringen könnte“, ist sich der in Bosnien aufgewachsene Kroate sicher. Aber ganz frei von Gegenständen die ihn begleiten, ist auch der Kirchenmann nicht. Für ihn ist es ein ganz besonderer Rosenkranz. Jeder Katholik kennt diese Gebetskette, die üblicherweise aus 59 Perlen besteht, wobei immer zehn kleinere Perlen von zwei größeren eingefasst werden, so entstehen fünf Gesätze. Der Rosenkranz von Mirko Cavar aber hat nur drei solcher Perlenreihen. Warum das so ist, weiß er nicht. Er war schon immer um zwei Gesätze kürzer. „Es ist der Rosenkranz meiner Mutter. Sie hat ihn mir auf dem Totenbett vermacht. Er ist nicht nur einzigartig, weil er religiöser Kultgegenstand ist, sondern weil er der einzige Gegenstand ist, den sie aus ihrem früheren Leben retten konnte.“ Cvijeta Cavar war eine gläubige und fromme Frau, für die der Rosenkranz alltäglicher Begleiter war. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass es ihr vergönnt war, diese Gebetskette, die ihr immer Halt und Zuversicht geben konnte, über ihr ganzes Leben, selbst durch die Schrecknisse des Krieges zu behalten. Mit ihm verbunden ist auch ein ebenso schauriges wie berührendes Kriegserlebnis. Denn auch ihr Überleben im Bürgerkrieg war ein unglaublicher Glücksfall, auf anrührende Weise mit dem Rosenkranz verbunden.
Mit dem Rosenkranz in der Hand überlebte sie einen Granatenangriff
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