Die Geschichte eines ungeklärten Mordfalls
Krumbach (rl) - Tannöd ist die spannende Geschichte eines authentischen Mordfalles, der sich 1922 in der oberbayerischen Einöde Hinterkaifeck ereignete und bis heute ungeklärt ist: Niemand will etwas mit der Familie Danner zu tun haben. Sie gelten als eigenbrötlerisch, mürrisch und finster. Den ein oder anderen hat der alte Bauer Danner wohl auch übers Ohr gehauen. Sie hausen auf einem abgelegenen, verwahrlosten Hof. Hüten ein Geheimnis, von dem alle wussten. Jetzt sind sie tot: der Bauer, seine verhärmte alte Frau, die Tochter, die neue Magd. Erschlagen mit einer Spitzhacke. Selbst die beiden Kinder der Tochter wurden grausam ermordet, und so geht die Angst um im Dorf, denn vom Mörder fehlt jede Spur.
Die Handlung ist in Andrea Maria Schenkels Roman in der Oberpfalz Mitte der 50er-Jahre angesiedelt und rekonstruiert das Blutbad eindrucksvoll. Alle kommen zu Wort - auch der Mörder. Die beiden Erzähler/Schauspieler Johanna Bittenbinder und Heinz-Josef Braun, bekannt aus dem Kinofilm "Wer früher stirbt ist länger tot" und aus diversen Tatort- und Polizeiruf-Folgen schlüpfen dabei so lebendig in die Rollen der verschiedenen Personen, dass sich der Zuschauer mitten im Geschehen fühlt. Dabei begegnet er immer wieder dem Mörder selbst und seinen Opfern, die ihre eigene Geschichte erzählen.
Zusammen mit dem Art Ensemble of Passau entstand ein Bühnenstück von ganz eigener Charakteristik - nicht Theater, nicht Lesung - viel eher ein Hörspiel zum Zuschauen. Im Gegensatz zum Roman von Andrea Maria Schenkel, der in seiner knappen Art Distanz zu den Geschehnissen wahrt, schlüpfen die Schauspieler regelrecht in die unterschiedlichen Dorf-Charaktere, lassen sie vor unseren Augen lebendig werden, machen deren innere Welten zu einer direkten, berührenden Erfahrung. Über 20 Charaktere erhalten durch das ruhig am Tisch sitzende Schauspielerduo ihr eigenes Leben.
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